eJournals Kodikas/Code 33/1-2

Kodikas/Code
0171-0834
2941-0835
Narr Verlag Tübingen
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2010
331-2

Instrumentalität, Autonomie und Selbstreferenzialität der Zeichen

2010
Winfried Nöth
Instrumentalität, Autonomie und Selbstreferenzialität der Zeichen* Winfried Nöth Die Zürcher Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für Semiotik des Jahres 2009 hatte das Rahmenthema Nachdenken über das Handwerk: Wie reflektieren die Wissenschaften und Künste ihr eigenes Tun? Das von den Organisatorinnen Doris Agotai, Rita Catrina Imboden, Christina Ljungberg, Marie Theres Stauffer und Margrit Tröhler konzipierte Programmpapier umriss die Ziele dieser Tagung im Tagungsprospekt wie folgt: Die diesjährige Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für Semiotik SGS geht der Frage nach, wie verschiedene Kulturbereiche in Theorie und Praxis über ihre je spezifischen (semiotischen) Verfahrensweisen nachdenken. Kunst- und Kulturobjekte wie auch technische und handwerkliche Produktionen bringen ihre eigenen materiellen und medialen (Selbst-)Reflexivitäten hervor. Diese Praktiken werden von den Wissenschaften nicht nur erforscht, sondern ihre Methoden bereichern auch die Verfahren der Theorie, die ihrerseits das Handwerk beeinflussen. Im Zentrum der Diskussion steht die Wechselwirkung zwischen technisch-handwerklichen und diskursiven Praktiken in den Bereichen der Architektur, Ethnologie, Film-, Geschichts- und Literaturwissenschaft sowie der Philosophie, der Informatik, der Kunstgeschichte oder der Weberei. In diesen Programmpunkten finden sich drei semiotische Implikationen, an welche die folgenden Überlegungen anknüpfen möchten: Erstens, die These vom Werkzeugzeugcharakter der Zeichen; denn wenn das Programmpapier zu dieser Tagung zum Nachdenken über die semiotischen Verfahrensweisen verschiedener Kulturbereiche einlädt und dieses Nachdenken metaphorisch als ein “Nachdenken über das Handwerk” apostrophiert, dann stellen sich Fragen wie diese: • Ist das Zeichenhandeln ein Handwerk? • Sind die mit Zeichen handelnden Lebewesen semiotische Handwerker? und • Sind die von ihnen benutzten Zeichen semiotische Werkzeuge? Zweitens ist mit der These vom Werkzeugcharakter der Zeichen notwendigerweise auch deren Gegenthese impliziert. Dies ist die These von der semiotischen Autonomie der Zeichen. Sie besagt in einer starken Version, dass Zeichen nicht Werkzeuge sind, und in einer schwächeren Version, dass Zeichen jedenfalls in mancherlei Hinsicht nicht Werkzeuge sind. Diese These K O D I K A S / C O D E Ars Semeiotica Volume 33 (2010) No. 1 - 2 Gunter Narr Verlag Tübingen Winfried Nöth 140 ist mit Positionen verbunden, die am deutlichsten in Charles S. Peirce’ Theorie der Semiose zum Ausdruck kommen und heute unter verschiedenen anderen Prämissen in den Kognitionswissenschaften diskutiert werden. Drittens spricht der schweizerische Aufruf zum Nachdenken über das Zeichenhandwerk auch die Theorie von der Selbstreferenzialität der Zeichen an, und zwar im zweiten Absatz der Programmskizze, in dem es heißt, dass “Kunst- und Kulturobjekte […] ihre eigenen materiellen und medialen (Selbst-)Reflexivitäten hervorbringen”. Die so umrissene Trias von Instrumentalität, Autonomie und Selbstreferenzialität der Zeichen ist das Thema dieses Vortrages und sie bestimmt die Gliederung seiner folgenden drei Teile. Die drei Themen sind durch die Leitfrage nach ihrer gegenseitigen Vereinbarkeit verbunden. 1. Das Zeichen als Organon: Über die Instrumentalität der Zeichen Werkzeuge sind Mittel zu einem Zweck, wobei Mittel und Zweck insofern unterschieden sind als der zu erreichende Zweck auch mit anderen Mitteln erreicht werden kann. Man kann einen Nagel mit einem Hammer in das Holz einschlagen oder auch mit einem geeigneten Stein, solange nur das Ziel erreicht wird, dass der Nagel gerade und fest im Holz hält. Während das Mittel, mit dem der Zweck zu erreichen ist, austauschbar ist, bleibt das einmal gesetzte Ziel, das mit verschiedenen Mitteln verfolgt werden kann, konstant. Dabei sind die zwei Arten der Kausalität involviert, die nach Aristoteles als finale und effiziente Kausalität zu unterschieden sind: die Absicht des Handwerkers ist die finale Ursache für die Befestigung des Nagels im Holz, während seine Arbeit mit dem Werkzeug eines Hammers oder alternativ mit dem Werkzeug eines Steines die effiziente Ursache des angestrebten Ergebnisses ist. So kann die Realisierung ein und derselben finalen Ursache verschiedene effiziente Ursachen haben. Sprachliche Zeichen scheinen Werkzeuge in diesem Sinne zu sein. Benutzen wir nicht Sprache, um unsere Absichten zu artikulieren und durchzusetzen? Bei der Auswahl der Zeichen, mit denen wir unsere Absichten verwirklichen möchten, können wir aus einem großen Zeichenrepertoire verschiedene Zeichen auswählen ebenso wie auch der Handwerker verschiedene Werkzeuge benutzen kann, um seine Arbeit zu tun. Zudem erinnert uns das Saussuresche Prinzip von der Arbitrarität des Sprachzeichens, wonach jedes sprachliche Zeichen eigentlich auch anders lauten könnte, daran, dass sprachliche Zeichen ähnlich wie die Werkzeuge eines Handwerkers austauschbar sind. Die Tatsache, dass wir “Halt! ”, “Stop! ” oder « Arrête! » sagen können, um unser Absicht zu verwirklichen, jemanden am weitergehen zu hindern, scheint zu beweisen, dass Wörter Werkzeuge sind und die Verwendung von Wörtern der effiziente Grund für die Verwirklichung unserer Ziele ist, in denen der finale Grund der Wahl unserer Zeichen liegt. Die Auffassung vom Zeichen als einem Werkzeug ist von Platon bis Wittgenstein in verschiedenen Varianten vertreten worden. Mit dieser Auffassung verbunden ist die Annahme von den Zeichenbenutzern als autonom handelnden semiotischen Agenten, gewissermaßen semiotischen Handwerkern, denen verschiedener Zeichen als Werkzeuge zur Verfügung stehen, wenn sie ihre Absichten und Ziele verwirklichen. In Platons Kratylos vergleicht Sokrates die praktische Nützlichkeit der Werkzeuge eines Handwerkers mit dem Nutzen, den Wörter für ihre Sprecher haben. Ein Werkzeug, so Instrumentalität, Autonomie und Selbstreferenzialität der Zeichen 141 Sokrates, muss dem Zweck, dem es dient, “seiner Natur nach angemessen sein”. Für den Weber ist das “richtige und natürliche Werkzeug” die Weberlade, dem Schmied dienen Amboss und Hammer am besten, wenn er das Eisen formen will, und für den Tischler ist der Bohrer geeignet, wenn er ein Loch ins Holz bohren will. Werkzeuge haben einen praktischen Nutzen, während Wörter semiotischen Nutzen haben. Wie für den Weber die Weberlade nützlich ist, um Einschlag und Kettfaden voneinander zu trennen, so ist auch das Wort dem Sprecher von Nutzen, der seine Gedanken ordnen und seine Ideen vermitteln möchte. Im 20. Jh. war es Wittgenstein, der in seinen Philosophischen Untersuchungen die Parallele zwischen Werkzeugen und Wörtern neu begründete. “Werkzeug” oder “Instrument” sind die Schlüsselwörter, wenn Wittgenstein seine Gebrauchstheorie der sprachlichen Zeichen entwickelt, z.B.: Denk an die Werkzeuge in einem Werkzeugkasten: es ist da ein Hammer, eine Zange, eine Säge, ein Schraubenzieher, ein Maßstab, ein Leimtopf, Leim, Nägel und Schrauben. - So verschieden die Funktionen dieser Gegenstände, so verschieden sind die Funktionen der Wörter. (Und es gibt Ähnlichkeiten hier und dort.) (Wittgenstein 1953 §11) Was Werkzeuge und Wörter gemeinsam haben, ist also ihre Funktion. Während Sokrates damit eher den Nutzen, den Zweck und die Finalität des Werkzeuges für den Handelnden meint, so sind es bei Wittgenstein der Gebrauch der semiotischen Werkzeuge und die Regeln, die für den richtigen Gebrauch gelten. Neben der Metapher vom Werkzeug benutzte Wittgenstein das Bild vom Instrument, etwa wenn er schreibt: “Die Sprache ist ein Instrument. Ihre Begriffe sind Instrumente” (§ 569). Instrumente ebenso wie die Sprache sind dazu da, gebraucht zu werden, und in ihrem Gebrauch zeigt sich ihr Nutzen: “Sieh den Satz als ein Instrument an, und seinen Sinn als seine Verwendung! ” schreibt Wittgenstein (§ 421). In der Semiotik des 20. Jh.s ist es besonders die so genannte Funktionale Semiotik, welche instrumentelle Auffassungen von den Zeichen vertritt. Für die Prager Strukturalisten dienen Zeichen sozialen und semiotischen Zwecken. Als Instrumente der Kommunikation erfüllen verbale und nonverbale Zeichen kommunikative Bedürfnisse der Menschen, die mit ihnen kommunizieren und so soziale Kontakte und Bindungen aufrechterhalten. Zeichenstrukturen haben ferner die Funktion der strukturellen Relevanz, die sie von anderen Zeichen unterscheidbar und somit interpretierbar macht. Zeichen sind also Instrumente, weil sie den Zweck der Kommunikation erfüllen, und die semiotischen Instrumente sind in dem Maße angemessen, in diem sie diesen Zweck erfüllen können (vgl. Nöth, 2000, pp. 201-202). In direkter Anknüpfung an Platons Kratylos entwickelte Karl Bühler (1934: 28) sein Organonmodell der Sprachfunktionen. Durch Platons Theorie von der Sprache als einem órganon, also einem “Werkzeug”, mit dem “einer dem anderen etwas mitteile über die Dinge” (ibid.: 24) sieht Bühler allerdings nur die Darstellungsfunktion der Sprache beschrieben, und betont die Notwendigkeit, diese durch die Ausdrucks- und Appellfunktionen der Sprache zu ergänzen. In Genf entstand dann in den 1960er und 1970er Jahren mit den Arbeiten des Argentiniers Luis Prieto eine strukturalistisch inspirierte Theorie von der Instrumentalität der Zeichen. Nach Prieto (1966: 7-8) ist der praktische Nutzen eines Werkzeuges durch die Klasse von Operationen bestimmt, welche mit seiner Hilfe ausgeführt werden kann. Während praktische Werkzeuge zu Operationen nützlich sind, deren Wirkungen in der äußeren Welt liegen, sind Zeichen Instrumente des menschlichen Geistes und ihre Wirkungen sind ebenfalls mentaler Art. Der Zweck eines Zeichens ist es, von Nutzen zu sein, wenn es um das Erkennen, die Kognition und das Verstehen der äußeren Welt geht und darum, kommunikative Bedürfnisse Winfried Nöth 142 der Zeichenbenutzer zu erfüllen. Prieto zieht die folgende Parallele zwischen den zwei Seiten des Zeichens nach Saussure und der instrumentellen Mittel-Zweck-Relation eines instrumentalistische konzipierten Zeichens: die instrumentelle Funktion eines Zeichens entspricht nach seiner instrumentalistischen Semiotik dem Saussureschen Signifikanten, also dem Laut- oder Schriftbild des Zeichens, während der mit dem Zeichen verfolgte Zweck seinem Signifikat entspricht (ibid.: 9). Das Signifikat des Zeichens ist danach “die Klasse der Einflüsse, welche der Sprecher auf einen Hörer mittels des Zeichens ausüben kann” (Prieto 1973: 153). Auch für die Unterscheidung zwischen den natürlichen und den künstlichen Zeichen sei das Kriterium der Instrumentalität der Zeichen relevant. Sowohl die natürlichen als auch die künstlichen Zeichen seien Instrumente, die zu bestimmten Zwecken dienten. Natürliche Zeichen, wie die dunkle Wolke, die Regen ankündige oder die Länge eines Schattens, welche die Tageszeit anzeige, seien im Gegensatz zu künstlichen Zeichen, Wörtern oder Zahlen etwa, nicht zu dem semiotischen Zweck produziert, dem sie dienten. Es ist kein Zufall, dass Prietos instrumentelle Zeichentheorie auch in der DDR Beachtung fand, wo sei Werk 1972 unter dem Titel Zeichen und Signale in deutscher Übersetzung erschien. Trotz ihres strukturalistischen Tenors ist Prietos instrumentelle Zeichentheorie nämlich durchaus vereinbar einerseits mit der Marxistischen Theorie von der Rolle der Werkzeuge im kulturellen Prozess der Transformation der Welt durch Arbeit und andererseits mit der in der damaligen Sowjetunion hoch angesehenen instrumentalistischen Zeichentheorie des Psychologen Lew Wygotski. Wygotski (1930) definierte Zeichen etwa als “psychologische Werkzeuge”. In unserer ansonsten unmittelbaren Interaktion mit den Sinneseindrücken, denen wir in der Umwelt begegnen, seien Wörter, Zahlen, Diagramme, Karten und andere konventionelle Zeichen Mittler zwischen unseren unmittelbaren externen Reizen und unseren internen kognitiven Reaktionen, die “als Instrumente zur Kontrolle von Verhaltensprozessen” dienten (ibid.: 137). Zeichen seien “Werkzeuge instrumenteller Handlungen” und “Mittel, die uns in psychologischen Operationen wie Erinnerung, Vergleich, Selektion etc. zu Problemlösungen befähigten” (ibid.: 139). Was in Prietos Variante der instrumentalistischen Zeichentheorie besonders deutlich wird und für andere Theorien vom Zeichen als einem Werkzeug mehr oder weniger ebenfalls gelten kann, ist im Zusammenhang mit unserer Fragestellung zusammenfassend das Folgende: • Erstens: die instrumentelle Zeichentheorie ist der Repräsentationstheorie der Zeichen entgegengesetzt, denn die Funktion der Zeichen ist es nicht, etwas zu repräsentieren, sondern dem Zeichenbenutzer von Nutzen zu sein (vgl. Keller 1995). • Zweitens sind Zeichen, als Instrumente betrachtet, Mittel, mit Hilfe derer die Zeichenbenutzer als autonome Agenten ihre Ziele verfolgen. • Drittens sind Zeichen Mittler zwischen einer nichtzeichenhaften Welt einerseits und autonomen semiotischen Agenten andererseits, die sich der Zeichen bedienen. Die Welt ist nach dieser Theorie in dualistischer Weise in zeichenhafte und nichtzeichenhafte Phänomene geteilt. In letzter Konsequenz ist ein solcher Dualismus bereits in der Metapher vom Werkzeug selbst impliziert, denn Werkzeuge sind Mittel zu Zwecken, die nicht werkzeugartig sind. • Viertens: wenn die Zeichenprozesse ihre finale Kausalität in den Absichten der Zeichenbenutzer haben, ist der Gebrauch von Zeichen lediglich ein Prozess von effizienter Kausalität, da doch Zeichen ebenso wie Werkzeuge durch andere Zeichen bzw. Werkzeuge austauschbar sind. Instrumentalität, Autonomie und Selbstreferenzialität der Zeichen 143 2. Zeichen als autonome Agenten Kommen wir nun zur Gegenthese. Sie besagt, dass die Zeichen deshalb nicht Instrumente ihrer Zeichenbenutzer sein können und dass Zeichenbenutzer nicht semiotische Handwerker sein können, weil den Zeichen, die als Mittel der Kommunikation zu dienen scheinen, eine semiotische Autonomie im Zeichenprozess zukommt, auf Grund welcher sie selbst in gewisser Weise als semiotische Agenten wirken (cf. Nöth 2009b). Diese Theorie stellt die Autonomie der so genannten Zeichenbenutzer in Frage und widerspricht der Annahme, dass Zeichen allein von der Intentionalität bestimmt sind, welche die Ziele der Zeichenhandelnden bestimmen. Zugegebenermaßen, dies ist eine radikale Theorie und in ganzer Radikalität ist sie wohl nicht haltbar. Sie verdient aber dennoch Beachtung, denn des geht nicht darum, den Zeichen eine völlige Autonomie zuzuschreiben, gewissermaßen die Herrschaft der Zeichen über die Zeichenbenutzer auszurufen, sondern darum, aufzuzeigen, inwieweit die Autonomie der Zeichenbenutzer durch die Autonomie der Zeichen eingeschränkt ist. Die These von der Autonomie der Zeichen findet sich zuerst im 19. Jh. in der evolutionären Semiotik von Charles Sanders Peirce. Gegenwärtig wird sie ganz unabhängig von Peirce in der Kognitionswissenschaft und der Philosophie des Geistes unter durchaus verschiedenen, aber verwandten Begriffen diskutiert, z.B. als Teleosemantik, als Theorie vom “erweiterter Geist” oder als distributed cognition. Die komplexen Zusammenhänge in diesem großen Themenfeld können im Folgenden nur sehr abgekürzt und summarisch vorgestellt werden. 2.1 Peirce Peirce’ Semiotik ist mit der Theorie von den Zeichen als Werkzeugen unvereinbar. Da das Denken und sein Ausdruck für ihn eins sind (CP 1.349, 1903), können die Zeichen, die den Gedanken ausdrücken, keine bloßen Instrumente des Denkenden sein, sind doch der Ausdruck des Gedankens ebenso wie Gedanke selbst Aspekte eines und des gleichen Zeichens. Die Einheit der mentalen Zeichen (Gedanken) und ihres Ausdrucks schließt z.B. aus, dass gute Ideen in schlechter Sprache ausgedrückt werden können, ist es doch z.B. “falsch, zu sagen dass gute Sprache für gutes Denken wichtig sei, wo es doch dessen Essenz ist” (CP 2.220, 1903). Es kann also nicht zwei Zeichen eines und des gleichen Gedankens geben, von denen das eine stilistisch besser und das andere schlechter wäre, denn ein Gedanke und sein Ausdruck sind Aspekte eines einzigen Zeichens. Das “schlecht” Ausgedrückte kann nicht der Ausdruck eines Gedankens sein, den man auch “gut” ausdrücken könnte. Dass Peirce’ Zeichentheorie anti-instrumentalistisch sein soll, mag auf den ersten Blick nicht ganz einleuchten, da doch auch für Peirce das Zeichen ein Medium ist (MS 339, 1906). In seiner Semiotik ist das Zeichen jedoch nicht ein Medium, das zwischen einem Sender und einem Empfänger vermittelt. Vielmehr vermittelt das Zeichen zwischen dem Objekt, welches es repräsentiert und dem so genannten Interpretanten, jenem neuen Zeichen, welches es als seine interpretative Wirkung erzeugt. Die finale Kausalität liegt dabei nicht in den Absichten des Zeichengebers. Vielmehr hat das Zeichen selbst die Absicht, das Ziel, sein Objekt zu repräsentieren und seinen Interpretanten zu erzeugen. Für Peirce ist die Unterscheidung zwischen effizienter und finaler Kausalität im Prozess der Semiose von Bedeutung (Pape 1993; Santaella 1999). Effiziente Kausalität ist diejenige, mit der Werkzeuge, wie ein Hammer oder eine Axt, aber auch Schreibwerkzeuge, wie die Winfried Nöth 144 Druckmaschinen der Presse (CP 1.213, 1902), operieren nämlich in “völlig determinierter Weise”, indem sie durch “rohe Gewalt” und selbst “blind” auf das Geschehen einwirken (CP 1.212, 1903). Diese Art der unmittelbaren Ursache-Wirkung-Kausalität gehört zum Seinsmodus der Zweitheit, der Kategorie der rein dyadischen Relationen. Zeichenprozesse hingegen wirken mit finaler Kausalität. Sie gehören zum Seinsmodus der Drittheit, der Kategorie der triadischen Relationen, der Intentionen, Absichten, Ideen, Regeln und allgemeinen Gesetze. Die finale Kausalität, mit der ein Zeichen wirkt, determiniert ihre Wirkung nicht in gesetzesmäßig genau vorbestimmter Weise, sondern lediglich in einer allgemeinen Weise (CP 1.211, 1902). Das Ziel des Zeichens ist es, sein Objekt zu repräsentieren und einen Interpretanten zu erzeugen. Die Finalität eines Zeichens besteht darin, “in einem anderen Zeichen interpretiert zu werden” (MS 1476, 1904). Dieses Ziel ist auf verschiedenen Wegen erreichbar. Beispielsweise kann Propaganda ihr Ziel, mit ihrer Botschaft möglichst viele Menschen zu erreichen, durch die unterschiedlichsten technischen Medien (Zeitung, Radio, Fernsehen etc.) erreichen. Jeder finale Grund benötigt zur Verwirklichung seines Ziels einen effizienten Grund. Ohne die Maschinerie der Druckerpresse und der technischen Medien können die Zeichen der Propaganda ihre Wirkung nicht entfalten; ohne dass die Schallwellen seiner artikulierten Laute übertragen werden, kann kein Redner seine Absichten kund tun. Hier liegt das Potential der semiotischen Kreativität: ein und die gleiche Botschaft kann durch unterschiedliche semiotische Instrumente übertragen werden. Zu den effizienten Ursachen des Zeichenprozesses zählt Peirce nicht nur Schreibinstrumente wie etwa das Tintenfass, das notwendig ist, damit ein Autor seine Ideen überhaupt zum Ausdruck bringen kann, sondern auch die Neuronen unseres Gehirns, die nicht weniger effiziente Ursachen der Verbreitung unserer Gedanken sind (CP 7.366, 1902). Zeichen sind also demnach nicht selbst Instrumente, obwohl semiotische Instrumente, wie unsere Artikulations-“Werkzeuge” und unsere Schreib-“Werkzeuge” notwendige Instrumente zur Verbreitung der Zeichen sind. Zu den semiotischen Instrumenten gehören aber nicht nur die materiellen Medien, die zur Verbreitung der Zeichen beitragen, sondern auch die Neuronen und das menschliche Gehirn sind Instrumente zur Verbreitung der Zeichen. Dies ist wohl die radikalste Peircesche These: nicht im Gehirn liegt die finale Ursache der Zeichen. Vielmehr wird das Gehirn von den Zeichen zur Verbreitung ihrer Botschaft benutzt. Nicht der menschliche Geist ist der Produzent der Zeichen, sondern das Zeichen ist selbst der semiotische Agens. Die Art und Weise, wie Zeichen unabhängig von ihren Zeichenbenutzern determiniert sind, ist je nach Zeichentyp unterschiedlich: ikonische Zeichen sind z.B. durch sich selbst dazu bestimmt, ihr Objekt zur repräsentieren, denn ihre Repräsentationsfähigkeit liegt in Eigenschaften, die ihnen selbst zukommen. Indexikalische Zeichen sind unmittelbar durch ihr Objekt determiniert, da sie mit ihm in einer Beziehung der Kontiguität oder effizienten Kausalität stehen, und symbolische Zeichen sind durch Gewohnheiten und evolutionsgeschichtliche Dispositionen bestimmt, durch die sie zu Zeichen geworden sind. Die von Saussure als Immutabilität bezeichnetet Vorgegebenheit der Zeichen, die kein Einzelner so leicht verändern kann, ebenso wie die Logik und Grammatik der Zeichen sind wohl die deutlichten semiotischen Determinanten der Zeichen. In dem Maße, in dem ein Zeichen durch sein Objekt bestimmt ist, wird es gewissermaßen von seinem Objekt zum Zweck seiner Repräsentation “benutzt”, und schließlich werden auch die Zeichenbenutzer auf diese Weise zu Vehikeln der Zeichen, die sie selbst zu produzieren glauben. Sie nutzen nicht die Zeichen, sondern sie werden von den Zeichen benutzt, deren Instrumentalität, Autonomie und Selbstreferenzialität der Zeichen 145 Urheber sie zu sein glauben. Diesen radikalen Gedanken von der Zirkularität der Zeichen und ihren Urhebern reflektiert Peirce wie folgt: Man makes the word, and the word means nothing which the man has not made it mean, and that only to some man. But since man can think only by means of words or other external symbols, these might turn round and say: “You mean nothing which we have not taught you, and then only so far as you address some word as the interpretant of your thought.” In fact, therefore, men and words reciprocally educate each other. (CP 5.313, 1868) Die zuvor radikalisierte These von den Zeichen als autonomen Agenten und den Zeichenbenutzern als deren Vehikel bedarf nun freilich einer modifizierenden Revision. Haben nicht auch die Zeichenbenutzer Intentionen, und partizipieren sie damit nicht als semiotische Agenten am Zeichenprozess? Die Lösung dieses scheinbaren Paradoxes von der Autonomie der Zeichen und der gleichzeitigen Autonomie der Zeichenbenutzer liegt darin, dass die Zeichenbenutzer selbst Zeichen sind. Ihre Absichten und Intentionen sind keineswegs nichtsemiotischer Art, sondern es sind selbst Zeichen, denn nicht nur Wörter, Sätze, Gedanken und Gefühle sind Zeichen, sondern sogar der Mensch selbst. Hierzu schreibt Peirce: Without fatiguing the reader by stretching this parallelism too far, it is sufficient to say that there is no element whatever of man’s consciousness which has not something corresponding to it in the word; and the reason is obvious. It is that the word or sign which man uses is the man himself. For, as the fact that every thought is a sign, taken in conjunction with the fact that life is a train of thought, proves that man is a sign; so, that every thought is an external sign, proves that man is an external sign. That is to say, the man and the external sign are identical, in the same sense in which the words homo and man are identical. Thus my language is the sum total of myself; for the man is the thought. (CP 2.314, 1868) Fassen wir zusammen: Zeichen sind autonome Agenten, aber da Gedanken auch Zeichen sind, schließt die Autonomie der Zeichen eine Autonomie der in Zeichen Denkenden mit ein. Diese ist aber keine von den Zeichen unabhängige Autonomie. 2.2 Exkursus zu Saussures Sicht von der Autonomie der Zeichen Trotz der großen Unterschiede zwischen der Peirceschen und der Saussureschen Semiotik kann auch die Zeichentheorie Saussures ungeachtet der gegenteiligen Auffassung von Luis Prieto als anti-instrumentalistisch interpretiert werden, und auch bei Saussure findet sich eine Variante der These von der Autonomie der Zeichen. Der Wert eines Zeichens ist ja nach Saussure (1916, p. 114-115) allein durch das System bestimmt, dem das Zeichen angehört und nicht durch den Zeichenbenutzer. Die Autonomie der Zeichen gegenüber ihren Zeichenbenutzern kommt ferner in den Saussureschen Prinzipien von der Arbitrarität und der Immutabilität zum Ausdruck sowie im Saussureschen Bild vom Zeichen, dessen zwei Seiten sich wie die Vorder- und die Rückseite eines Blattes Papier gegenseitig bedingen. 2.3 Millikans Teleosemiotik In der neueren Kognitionswissenschaft wird die Theorie von der Autonomie der Zeichen vielleicht am deutlichsten in der von Ruth Millikan als Teleosemantik bezeichneten Forschungsrichtung vertreten. Dretske (1983, 1988), Papineau (1987), Neander (1995), und Millikan (1984, 2004, 2005) selbst zählen zu dieser Richtung (vgl. auch Kappner 2004: 279-311; Rolf 2008). Die Teleosemantik ist eigentlich eine Teleosemiotik, weil sie nicht nur Winfried Nöth 146 sprachliche, sondern auch nonverbale Zeichen und nicht zuletzt Werkzeuge in ihrer kulturellen Evolution beschreibt. Ihre Prämissen stehen im Gegensatz zur “herrschenden Lehre” von der semiotischen Autonomie der sprachlich handelnden Subjekte, wie sie etwa von Chomsky, Fodor, Searle, oder Grice vertreten wird. Nach Auffassung dieser Sprachphilosophen sind die Intentionen, die in Wörtern, Sätzen und Sprechakten zum Ausdruck kommen, allein in den Sprecherinnen und Sprechern zu suchen. Demgegenüber spricht Millikan, ähnlich wie Peirce, wenn auch mit anderer Begründung, den Zeichen selbst eine Absicht zu, die sie Eigenzweck (proper purpose) oder Eigenfunkttion (proper function) nennt. Millikans teleologische Zeichentheorie ist in der biologischen Evolutionstheorie verwurzelt. Die Evolution der Zeichen hat ihren Ursprung in natürlichen nonverbalen Zeichen, wie sie bereits im instinktiven Verhalten von Tieren zu finden sind. Während sich diese Zeichen genetisch replizieren, verbreiten sich kulturelle Zeichen nach Millikan (1984: 22) durch die Replikation von generellen Zeichentypen durch einzelne Zeichen (Tokens) in Lernprozessen. Ebenso wie die genetisch tradierten natürlichen Zeichen haben die kulturell tradierten Zeichen “Gründe für ihr [kulturelles] Überleben” (1984: 28), und einer der Hauptgründe ist der, dass Zeichen, wie z.B. Wörter und Sätze, als Typen überleben wollen, um sich im Zeichengebrauch replizieren zu können. Auch kulturelle Objekte wie ganz einfache Werkzeuge replizieren sich auf diese Weise kulturell und haben Eigenzwecke: Artifacts that have been serving certain functions known to those who reproduce them and that are reproduced on this account (e.g., household screwdrivers) have these functions as direct proper functions. Behaviors that result from training or from trial and error learning involving correlations of a reward with the behavior have as direct proper functions to produce that reward. Behaviors that result from imitation of behaviors of others because the latter behaviors have correlated, within the observation of the learner with certain functions, have these functions as direct proper functions. (Millikan 1984: 28) Die finalen Gründe der Replikation von Wörtern und Satzmustern liegen aus dieser teleologischen Sicht in den Wirkungen, die sie in erfolgreichen Kommunikationsakten zeigen (2005: 45). Die Wörter und die grammatischen Kategorien einer Sprache replizieren sich in dem Maße, in dem sie kommunikativen Nutzen haben. Millikan nimmt in diesem Zusammenhang auch auf Dawkins’ (1976) Theorie der Meme Bezug und entwickelt die folgende Theorie vom Unterschied der Evolution der Werkzeuge und der sprachlichen Zeichen: Während Werkzeuge stets individuelle Erfinder haben und sich im Falle ihres kulturellen Erfolges replizieren, erfolgt die Evolution der sprachlichen Zeichen wie die Evolution von Gattungen oder Körperorganen ohne einen individuellen Erfinder aber mit einem Ahnen, von dem sie abstammen und aus dem sie sich weiterentwickeln. Es ist hier weder möglich, weitere Aspekte der Teleosemiotik zu beleuchten noch deren Unterschiede zur Peirceschen Theorie der Semiose herauszuarbeiten. In Kontext dieses Vortrages muss der Hinweis darauf genügen, dass sich die Teleosemiotik in der Kognitionsphilosophie als eine neuartige anti-instrumentalistische Zeichentheorie positioniert, welche traditionelle Auffassungen von der alleinigen Autonomie der “Zeichenbenutzer” im Umgang mit den Zeichen in Frage stellt. 3. Zur Selbstbezüglichkeit der Zeichen Das Thema der Selbstbezüglichkeit der Zeichen kann nun nur noch sehr kurz angesprochen werden. Nach den bisherigen Ausführungen dürfte deutlich geworden sein, dass die Selbst- Instrumentalität, Autonomie und Selbstreferenzialität der Zeichen 147 referenzialität der Zeichen eher mit der Autonomiethese der Zeichen als mit der Theorie vom Werkzeugcharakter der Zeichen kompatibel ist, denn wenn ein Zeichen auf sich selbst verweisen kann, dann setzt dies eine gewisse semiotische Autonomie voraus. Von den vielen Formen der Selbstreferenz der Zeichen (cf. Nöth et al. 2008) können hier nur zwei erwähnt werden, die ihren Aspekt der Autonomie vielleicht besonders klar erkennen lassen, die Selbstnotifikation der Zeichen und ihr Selbstverweis durch Rekurrenz. Auf die “Selbstnotifikation” der Zeichen hat Prieto hingewiesen. Er meinte damit, dass jedes Zeichen nicht nur Bedeutung vermittelt, sondern auch in irgendeiner Weise die Botschaft signalisiert: “Ich bin ein Zeichen.” Das Zeichen ist nie ein bloßes Mittel des Verweises; es beinhaltet stets auch ein Zeichen seiner selbst. Rekurrenz, Reim, Parallelismen, Alliteration und Metrik sind Manifestationen des Selbstverweises der Zeichen in der Wiederholung. Der Zusammenhang zwischen dem Thema von der Autonomie der Zeichen, insbesondere ihrer Selbstreplikation ist evident. Die Selbstreferenz der Zeichen erhöht ihre Fähigkeit zur Selbstreplikation. Nicht zuletzt Werbung und Propaganda zeigen, wie sich Slogans und Markennamen parallel zum Wachstum der Warenströme in Prozessen der kulturellen Koevolution replizieren. 4. Reprise: Zurück zu Platon Um die Positionen der Instrumentalisten und der Autonomieverfechter in der Zeichentheorie deutlicher herauszuarbeiten, blieben im ersten Teil dieser Ausführungen einige Indizien unerwähnt, die darauf hindeuten, dass einige Vertreter einer instrumentalistischen Semiotik durchaus auch einige Aspekte der Autonomie der Zeichen gegenüber ihren Benutzern anerkannt haben. Wenn etwa Sokrates in Platons Kratylos die These vertritt, dass Werkzeuge ebenso wie Zeichen ihrem Zweck in natürlicher Weise angemessen sein müssen, dass wir Dinge nicht nach eigenem Gutdünken benennen können, “wie wir etwa jedes Mal möchten”, weil es eine Richtigkeit des Benennens gebe, das “in der Natur des Benennens und des Benanntwerdens der Dinge” liege (387d), dann zeigt er auf, inwieweit die Zeichen nicht von den Zeichennutzern, sondern von ihren Zwecken und von der Natur ihrer Objekte bestimmt sind (vgl. Nöth 2009a). Auch bei Wittgenstein findet sich ein Hinweis darauf, wo die Grenzen der Instrumentalität der Zeichen liegen. Seine schon oben zitierte Reflexion über die Instrumentalität der Zeichen geht nämlich wie folgt weiter: Die Sprache ist ein Instrument. Ihre Begriffe sind Instrumente. Man denkt nun etwa, es könne keinen großen Unterschied machen, welche Begriffe wir verwenden. Wie man schließlich mit Fuß und Zoll Physik treiben kann, sowie mit m und cm; der Unterschied sei doch nur einer der Bequemlichkeit. Aber auch das ist nicht wahr, wenn, z.B., Rechnungen in einem Maßsystem mehr Zeit und Mühe erfordern, als wir aufwenden können. (Wittgenstein 1953 § 569) Was Wittgenstein hier als Einschränkung der Instrumentalität der Zeichen anspricht, ergänzt einen Aspekt von Sokrates’ Argument. Bei Sokrates ist es die Natürlichkeit der Zeichen, die ihre bloße Instrumentalität einschränkt. Wittgenstein verweist auf den Aspekt der Ökonomie der Zeichen. Weniger ikonische Zeichen und weniger ökonomische Zeichen haben eine größere Wahrscheinlichkeit, auszusterben. Beide Aspekte spielen eine große Rolle bei der Selbstreplikation der Zeichen. Winfried Nöth 148 Literaturangaben Bühler, Karl (1934). Sprachtheorie. Stuttgart: Fischer. Dawkins, Richard (1976). The Selfish Gene (rev. ed. 1989). Oxford: Oxford University Press. Dretske, Fred (1983). The Nature of Psychological Explanation. Cambridge, MA: MIT Press. - (1988). Explaining Behavior. Cambridge, MA: MIT Press. Kappner, Stephan (2004). Intensionalität in semiotischer Sicht: Peirceanische Perspektiven. Berlin: de Gruyter. Keller, Rudi (1995): Zeichentheorie. Tübingen: Francke. Millikan, Ruth (1984). Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism. Cambridge, MA: MIT Press. - (2004). Varieties of Meaning. Cambridge, MA: MIT Press. - (2005). Language: A Biological Model. Oxford: Clarendon. Neander, Karen L. (1995). Misrepresenting and malfunctioning. 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