eJournals lendemains 34/134-135

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Narr Verlag Tübingen
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2009
34134-135

Modularisierung in den romanistischen Studiengängen

2009
Eva Scholz
ldm34134-1350237
237 Eva Scholz Modularisierung in den romanistischen Studiengängen Zwei Modulkonzepte im Vergleich Obwohl die Modularisierung neben der Einrichtung gestufter Studiengänge das zweite strukturelle Kernelement der Bologna-Reformen ist, klaffen die Vorstellungen davon, was genau ein Modul ausmacht, weit auseinander. Nicht nur zwischen den am Bologna-Prozess beteiligten Ländern, auch zwischen verschiedenen Universitäten eines Landes und sogar zwischen den Fächern einer Universität bestehen große Unterschiede. Da die Details der Modularisierung in Deutschland nicht ‘ top-down’ verbindlich für alle vorgeschrieben wurden, sondern - unter Einflussnahme von HRK und KMK, Akkreditierungsagenturen, Landesministerien, Hochschulleitungen, -verwaltungen, und -justiziariaten sowie Fakultäts- und Institutsgremien - von den Mitarbeitern der einzelnen Fachbereiche jeweils unabhängig voneinander von Grund auf neu entwickelt werden mussten, haben sich zwangsläufig an jedem Standort einzigartige Strukturen herausgebildet. Da diese lokalspezifischen Strukturen immer Kompromisslösungen aus den Interessen vieler Beteiligter sind, kommt hinzu, dass ein klares und konsequentes Konzept in der Umsetzung kaum zu Stande kommen kann. Untersuchungen im Rahmen meines Dissertationsprojekts 1 haben bereits gezeigt, dass das Spektrum der in den neuen Studiengängen gelehrten Inhalte nach wie vor recht einheitlich ist, wenn auch mit unterschiedlichen Gewichtungen. Die Strukturen sind jedoch konzeptuell und terminologisch so verschieden, dass einiges an Vorarbeit nötig ist, um überhaupt Vergleichbarkeit herstellen zu können. 2 Allein für den ECTS-Punkt findet man Bezeichnungen wie ‘Leistungspunkt’, ‘Kreditpunkt’, ‘Studienpunkt’ oder ‘Credit’; dabei kann man davon ausgehen, dass hier zumindest immer genau dasselbe gemeint ist. Wesentlich schwieriger ist es schon nachzuvollziehen, inwieweit beispielsweise die Bezeichnungen und Konzepte ‘Nebenfach’, ‘Begleitfach’, ‘Zweitfach’, ‘Kombinationsfach’ und ‘Ergänzungsfach’ vergleichbar sind: Derlei Begriffe bezeichnen mitunter an einer Universität etwas völlig anderes als an einer anderen. Im Folgenden möchte ich meinen Versuch zur Systematisierung zweier verschiedener Konzepte von ‘Modularisierung’ vorstellen und kurz einige besonders beachtenswerte Vor- und Nachteile beider Modelle erläutern. Studiengänge sind demnach tendenziell entweder nach dem ‘Baustein-Prinzip’ oder dem ‘Hüllen-Prinzip’ aufgebaut, wobei beide Ausprägungen und alle Zwischenstufen von der KMK- Definition 3 gedeckt sind. In einem Studiengang nach dem Baustein-Prinzip sind alle Module gleich groß, haben also dieselbe ECTS-Punktzahl. Es gibt mehr Module, als vom einzelnen Studierenden belegt werden müssen, und es herrscht wenig Konsekutivität zwischen den Modulen. Jeder Studierende bestimmt auf Grundlage der Studienordnung 238 weitestgehend selbst, welche Module er überhaupt und wenn ja, in welcher Reihenfolge belegen möchte, da sie zu einem großen Teil austauschbar sind. Eine individuelle Profilbildung ist möglich. Alle Module sind inhaltlich klar definiert (z.B. „Französische Literatur des Mittelalters und der Renaissance“, „Französische Literatur der Aufklärung und der Klassik“, „Französische Literatur des 19. Jahrhunderts“, „Französische Literatur des 20. Jahrhunderts“, beispielsweise mit der Vorgabe, drei aus diesen vier Modulen zu wählen) und sie wiederholen sich im Semester- oder Jahresrhythmus, wobei die behandelten Themen unter Umständen vom einen zum anderen Durchgang variieren, da die Dozenten innerhalb des vorgegebenen Rahmens eigene Schwerpunkte setzen können. Die Einzelveranstaltungen eines Moduls sind eng aufeinander abgestimmt und jeweils nur genau einem Modul zugeordnet, also nicht polyvalent; allerdings kann das Modul als Ganzes in mehreren Studiengängen anrechenbar sein. Die Beschreibung des Moduls „Französische Literatur des 20. Jahrhunderts“ könnte etwa das Folgende vorsehen: Die ECTS-Punktzahl des einzelnen Moduls ist ein Teiler von 30 und alle Module werden innerhalb eines einzigen Semesters abgeschlossen, so dass ein Studierender im Normalfall immer genau 30 ECTS-Punkte pro Semester erwirbt. Pro Modul ist nur eine einzige Prüfungsleistung zu erbringen, die zwar aus mehreren Prüfungsteilen, aber nie aus mehreren Teilprüfungen bestehen kann. Wenn auch in einem geringen Umfang Wahlfreiheit innerhalb eines Moduls bestehen kann (im Beispiel könnte der Studierende etwa zwischen drei verschiedenen Proseminaren wählen), so wird doch das Modul und nicht die Einzelveranstaltung administrativ als die wichtigste Belegungseinheit verstanden. 239 In einem Studiengang, dessen Module nach dem Hüllen-Prinzip konzipiert sind, ist nicht das Modul die wichtigste Einheit, sondern die Einzelveranstaltung. Das Modul ist als administrative Zwischenebene angelegt. Hüllen-Module sind in der Regel umfangreicher als Baustein-Module, und es herrscht keine Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Modulen, sondern zwischen den Einzelveranstaltungen innerhalb der Module. Inhaltlich sind Hüllen-Module meist nur grob umrissen (z.B. „Basismodul Französische Literaturwissenschaft“). Manchmal variiert die für das Modul vergebene ECTS-Punktzahl je nach den innerhalb des Moduls absolvierten Einzelveranstaltungen und Prüfungsleistungen. In der Modulbeschreibung des „Basismoduls Französische Literaturwissenschaft“ könnte in etwa Folgendes vorgesehen sein: Jeder Studierende füllt das Modul mit vier Veranstaltungen nach Wahl und kann 14, 16 oder 18 ECTS-Punkte erwerben, je nach Prüfungsaufwand. Thematisch variieren die Vorlesungen und Proseminare, die zur Auswahl stehen, von Semester zu Semester; die Verfolgung thematischer Interessenschwerpunkte durch die Studierenden ist über den Semesterhorizont hinaus allerdings kaum planbar. In der Regel sind Hüllen-Module darauf ausgelegt, in mehreren aufeinander folgenden Semestern absolviert zu werden und häufig sind konsekutive Veranstaltungen in einem einzigen Modul zusammengefasst (im Beispiel dürfte das Proseminar erst nach erfolgreichem Abschluss der Einführungsveranstaltung belegt werden). Mitunter werden auch disziplinenübergreifende Querschnittsmodule gebildet, indem beispielsweise landeswissenschaftliche und sprachpraktische Kurse einer Niveaustufe zusammengefasst werden. In der Regel wird die Modulprüfungsleistung in mehreren zeitlich und inhaltlich unabhängigen Teilprüfungen erbracht, die an die Einzelveranstaltungen geknüpft sind; erst in einem zweiten Schritt werden diese dann zur Modulgesamtnote verrechnet. Beim Hüllen-Prinzip kann man nicht davon sprechen, dass Module regelmäßig angeboten werden, weil sie ausschließlich als Konstrukt auf der Ebene der Studienkonten existieren. In der Praxis gibt es jedes Semester eine gewisse Auswahl an Einzelveranstaltungen, durch deren Besuch 240 die Studierenden nach festgelegten Regeln ihre Module auffüllen können. Während Einführungsveranstaltungen meistens nur auf ein ganz bestimmtes Modul anrechenbar sind, können Vorlesungen oder Seminare oft im Rahmen verschiedener Module belegt werden: Sie sind polyvalent. Insbesondere Vorlesungen sind in vielen Fällen sowohl auf Bachelorals auch auf Mastermodule anrechenbar, was der Tradition der Magisterstudiengänge entspricht. Aus diesem Grund sind die verschiedenen Einzelveranstaltungen innerhalb eines Moduls nicht besonders stark aufeinander abgestimmt. Natürlich handelt es sich bei den beiden geschilderten Typen um Extreme. Die romanistische Wirklichkeit spielt sich zwischen den beiden Polen ab, beide Modelle kommen in den deutschen und österreichischen Romanistiken meines Wissens nicht in Reinform vor. Die Tendenz geht jedoch in Richtung Hüllen-Modell. 4 Mehrere Merkmale der Baustein-Struktur tragen z.B. die romanistischen Studiengänge der Universitäten Bonn, Erlangen-Nürnberg, Halle-Wittenberg und Leipzig. An allen vier Standorten haben die Module eine einheitliche Größe von 5 oder 10 Leistungspunkten. In Bonn und Leipzig werden die Module darüber hinaus grundsätzlich innerhalb eines Semesters abgeschlossen. In Bonn, Halle-Wittenberg und Leipzig sind die Module thematisch genau festgelegt, und an den Universitäten Bonn, Erlangen-Nürnberg und Halle-Wittenberg gibt es eine gewisse Wahlfreiheit zwischen kompletten Modulen. Die Ausprägungen des Hüllen-Modells bei den Studiengängen der deutschsprachigen Romanistik sind zu vielfältig, um sie sinnvoll zusammenfassen zu können: Module unterschiedlichen Umfangs mit einer Dauer von mehr als einem Semester, 241 ein konsekutives Curriculum und wenig oder keine Wahlfreiheit zwischen kompletten Modulen sind der Normalfall. Erwähnenswerte Besonderheiten weisen z.B. die romanistischen Studiengänge an der Universität Potsdam auf, in deren Studienordnungen schon die Verwendung des Begriffs ‘Mikromodul‘ darauf hindeutet, dass das Modul nicht als kleinste Belegungseinheit verstanden wird, sondern es noch eine Ebene darunter gibt, auf der eine gewisse Wahlfreiheit herrscht. Und in der romanistischen Studienordnung der Universität Bochum heißt es, die ECTS-Punktzahl eines Moduls ergebe sich aus der Summe der ECTS-Punkte der vom Studierenden belegten Einzelveranstaltungen und erbrachten Studienleistungen; hier wird ganz offensichtlich von der Einzelveranstaltung ausgehend das Modul als rein rechnerisches Konstrukt auf einer übergeordneten Ebene verstanden. Die Baustein- und die Hüllen-Struktur haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Der größte Nachteil des Baustein-Prinzips ist, dass es nur funktioniert, wenn die Anzahl der regelmäßig angebotenen Veranstaltungen groß ist. Je spezifischer die einzelnen Module inhaltlich gefasst sind, desto mehr verschiedene Module sind nötig, um das gesamte Spektrum romanistischer Themen abdecken zu können, denn jede Einzelveranstaltung ist nur Bestandteil eines einzigen Moduls. Auch Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Modulen kann nur herrschen, wenn deutlich mehr Module angeboten werden, als von jedem einzelnen Studierenden belegt werden müssen. Das Baustein-Prinzip ist also nur vernünftig umzusetzen, wenn aufgrund hoher Studierendenzahlen ohnehin jedes Semester Parallelveranstaltungen angeboten werden müssen: Statt eines Moduls, in dem formal und inhaltlich identische Parallelveranstaltungen angesetzt werden, können mehrere verschiedene Module angeboten und den Studierenden zur Auswahl gestellt werden. Dennoch: Für viele Standorte ist eine Baustein-Lösung aufgrund zu geringer Kapazitäten von vorn herein ausgeschlossen, insbesondere in den ‘kleineren Sprachen’, zu denen vielerorts bereits das Italienische zählt. Abgesehen davon haben komplexe Kompromisse im Bereich der Lehrerausbildung in einigen Bundesländern zu einer rigiden und mit dem Baustein-Prinzip kaum zu vereinbarenden Studiengangsarchitektur geführt, in der ganz bestimmte Modulgrößen unterschiedlichen Umfangs für einzelne Studienbereiche bereits durch das verantwortliche Ministerium festgeschrieben worden sind. Da an den meisten Universitäten die romanistischen Fächer sowohl mit dem Ziel Gymnasiallehramt als auch im Rahmen eines rein fachwissenschaftlichen Studiums gewählt werden können und gewisse Teile des romanistischen Studienangebots für beide Studienziele - aus kapazitativen wie inhaltlichen Gründen - identisch sein müssen, betreffen die Konsequenzen aus diesen lehramtsbezogenen Regelungen fast die gesamte Romanistik. Unter dem Aspekt der Studierendenmobilität sind Baustein-Modelle jedoch im Vorteil, zumindest wenn es um einen Austausch zwischen zwei Studiengängen geht, die beide nach dem Baustein-Prinzip aufgebaut sind. Das wichtigste Kriterium, das einen Studiengang eher mobilitätsfreundlich oder eher mobilitätsfeindlich macht, ist die Frage, ob die Module grundsätzlich innerhalb eines Semesters ab- 242 geschlossen werden können oder nicht. Ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt die Bedeutung der Konsekutivität im Curriculum: Je weniger konsekutiv ein Studiengang aufgebaut ist, desto reibungsloser funktionieren Hochschulwechsel. Da in einem Studiengang nach dem Baustein-Prinzip innerhalb eines Semesters normalerweise genau 30 ECTS-Punkte erworben werden und am Semesterende alle begonnenen Module abgeschlossen sind, ist hier keine Anrechnung von Teilmodulleistungen nötig. Da außerdem die meisten Module nicht in einer vorgegebenen Reihenfolge besucht werden müssen und sich häufig wiederholen, ist das Risiko gering, dass ein Studierender während eines Auslandssemesters Grundlagen für einen späteren Studienabschnitt verpasst. Unter dem Aspekt der Mobilitätsförderung spricht also einiges für Lösungen nach dem Baustein-Prinzip. Studiengänge nach dem Baustein-Modell sind hingegen anfälliger für die Gefahr einer übertriebenen Verschulung. Wenn die Inhaltsbeschreibungen einzelner Module unflexibel formuliert werden und insgesamt nur wenige Module zur Auswahl stehen, kann das zu einem engen Curriculum führen, das weder der Breite des Fachs noch den individuellen Interessenschwerpunkten der Studierenden und Lehrenden gerecht wird und obendrein einen unerwünschten Kohorteneffekt zur Folge hat. Zugleich gibt es aber eine positive Folge der Modularisierung, die nicht als Verschulung misszuverstehen ist und die nur in Studiengängen nach dem Baustein- Prinzip überhaupt zum Tragen kommen kann: der enge Bezug der Lehrveranstaltungen eines Moduls aufeinander. Wenn es hier gelingt, Überblick und Vertiefung anhand konkreter Inhalte zu verbinden, ist das ein großer Vorteil gegenüber Studiengängen nach dem Hüllen-Prinzip, die eher die Tradition der zufällig zusammen gewürfelten, nicht miteinander verknüpften, punktuellen Wissensvermittlung der Magisterstudiengänge weiterführen. Nicht zu unterschätzen ist jedoch der Aufwand, den die Entwicklung eines gut durchdachten Studiengangs nach dem Baustein-Modell aus einem traditionellen Magister-Studiengang und seine Implementierung kostet. Die Umstellung auf ein Hüllen-Modell kann mit Sicherheit kostengünstiger, weil nicht so personalintensiv erfolgen und die Veränderungen für die Lehrenden, die zusätzlich zu den laufenden Tätigkeiten zu bewältigen sind, fallen weniger gravierend aus. Bei der Konzeption und Überarbeitung von modularisierten Studiengängen gilt es also, die Vorteile beider Systeme zu verbinden und die Nachteile weitestgehend zu vermeiden. Da es aber - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt - illusorisch ist, eine optimale Lösung zu finden, die bei allen denkbaren Problemkonstellationen zum bestmöglichen Ergebnis führt, ist die Bereitschaft zur Flexibilität wohl mindestens genauso wichtig wie ein optimierter Studiengangaufbau. Viel für die nationale und internationale Mobilitätsförderung getan wäre schon mit dem Bestreben, Module grundsätzlich so zu gestalten, dass sie innerhalb eines einzigen Semesters abgeschlossen werden können. Auch der Verzicht auf die Kombination mehrerer Disziplinen in einem einzigen Modul wäre beim Universitätswechsel und Auslandsstudium sicher von Vorteil. Das würde zu etwas kleineren Modulen führen, als sie heute üblich sind, und den Prüfungsaufwand für Stu- 243 dierende, Lehrende und Verwaltung leicht erhöhen. Dennoch glaube ich, dass es der Verwaltbarkeit insgesamt dienen würde, der Verschlankung von Anerkennungsverfahren gerade in auslandsstudiumsintensiven Fächern wie der Romanistik Priorität einzuräumen. Ebenso wichtig wäre es aber, im Einzelfall auch innerhalb eines streng aufgebauten Studiengangs nach dem Baustein-Prinzip die Möglichkeit einzuräumen, gegebenenfalls eine modulfremde Veranstaltung in ein Modul importieren zu lassen und über den fehlenden thematischen oder zeitlichen Zusammenhang zwischen den nun zufällig kombinierten Einzelveranstaltungen hinwegzusehen. Sinnvoll, aber leider mit einer elektronischen Prüfungsverwaltung nur schwer zu vereinbaren, wäre es außerdem, wenn im Bedarfsfall „ad hoc“-Module geschaffen werden könnten, indem an der konkreten Nachfrage eines einzelnen Studierenden ausgerichtet beliebige Veranstaltungen mit der dazugehörigen Kreditierung einfach zu Modulen „gemacht“ werden könnten, um z.B. Lücken zu füllen, die durch unterschiedliche Modulgrößen an verschiedenen Universitäten bei jedem Studienortwechsel oder Auslandsaufenthalt fast zwangsläufig entstehen. 1 Arbeitstitel „Typologie der neuen Romanistik. Eine Momentaufnahme des Bologna-Prozesses in Deutschland und Österreich“, vgl. Projektskizze im DRV-Mitteilungsbrief Februar 2009, 22-24. 2 Zu einem ähnlichen Fazit kommt - ausschließlich auf die Italianistik bezogen - der Deutsche Italianistenverband aufgrund seiner „Umfrage zu italianistischen gestuften Studiengängen an deutschsprachigen Universitäten“, vgl. www.italianistenverband.de/ html/ d-in- 4.html 3 „Modularisierung ist die Zusammenfassung von Stoffgebieten zu thematisch und zeitlich abgerundeten, in sich abgeschlossenen und mit Leistungspunkten versehenen abprüfbaren Einheiten. Module können sich aus verschiedenen Lehr- und Lernformen (wie z.B. Vorlesungen, Übungen, Praktika u.a.) zusammensetzen. Ein Modul kann Inhalte eines einzelnen Semesters oder eines Studienjahres umfassen, sich aber auch über mehrere Semester erstrecken. Module werden grundsätzlich mit Prüfungen abgeschlossen, auf deren Grundlage Leistungspunkte vergeben werden“, in: Rahmenvorgaben für die Einführung von Leistungspunktsystemen und die Modularisierung von Studiengängen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.09.2000 i. d. F. vom 22.10.2004) 4 Im deutschsprachigen Raum sind die meisten nicht-geisteswissenschaftlichen Studiengänge nach dem Baustein-Prinzip strukturiert, während die geisteswissenschaftlichen Studiengänge in Richtung Hüllen-Prinzip tendieren. Das mag daran liegen, dass viele Diplomstudiengänge schon eine Bausteinmodul-ähnliche Struktur hatten, während Magisterstudiengänge ihre Fortsetzung eher in einem Hüllen-Modell finden.