eJournals lendemains 34/134-135

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Narr Verlag Tübingen
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2009
34134-135

Qualitätssicherung, Evaluation und Akkreditierung neuer Studiengänge

2009
Wolfgang Raible
ldm34134-1350197
197 Wolfgang Raible Qualitätssicherung, Evaluation und Akkreditierung neuer Studiengänge Vorspiel im Himmel - etwas zu den Rahmenbedingungen Der Mensch ist, mit Adolf Portmann zu sprechen, ein (sekundärer) Nesthocker. Will sagen: Ohne eine lange Phase der Erziehung ist er nicht lebensfähig. Unter den Säugetieren hält er in dieser Hinsicht eine einsame Spitzenposition - ja es könnte sogar sein, dass das eigentlich Menschliche eine so genannte Neotenie ist, also eine extrem verlängerte Phase der Jugend mit dem dazugehörigen Erfahrungshunger und stimulierender intellektueller Neugierde, die oft bis ins hohe Alter anhalten kann. 1 Daher die Bedeutung, die Erziehung und Ausbildung für uns alle haben; und daher das Interesse, Institutionen, die ausbilden, so gut wie nur irgend möglich zu machen. In der Bundesrepublik wurde ganz in diesem Sinn bis 1975 ständig ins Bildungswesen investiert. Seitdem beschäftigte sich eine zur Wohlstandsgesellschaft mutierte Nation allerdings eher mit sich selbst und ihrer Gesundheits- und Altersvorsorge. Das Land lebt seither ‘auf Pump’, die Schulden der Bundesländer (sie haben die Kulturhoheit) wie diejenigen der Republik nahmen zu und man begann, an Bildung zu sparen. Es brach die Zeit der Studienreform-Kommissionen an, der Kapazitätsverordnung (Geld soll sinnvoll ausgegeben werden), der Erhöhung des Lehr-Deputats und der ersten Stellenstreichungen im universitären Bereich. 2 In anderen Ländern der EU war das kaum anders - am strengsten ging es im Vereinigten Königreich unter Margaret Thatcher schon sehr früh, zwischen 1980 und 1990, zu: Universitäten bekamen Mittelzuweisungen in Abhängigkeit vom Erfolg bei der Evaluation ihrer einzelnen Disziplinen. Das gemeinnützige British Accreditation Council (BAC) ist wohl daher eine Gründung aus dem Jahr 1984: es akkreditiert erst einmal Bildungseinrichtungen als Ganze. Im gleichen Jahr entstand in Frankreich das Comité national d'évaluation (CNE), das im Prinzip nur auf Wunsch tätig wird und im Allgemeinen ebenfalls ganze Bildungseinrichtungen vor allem auf der Grundlage von deren Selbst-Evaluation und den Gesprächen vor Ort beurteilt. In Deutschland wurde die Tätigkeit des Evaluierens erst mit der Wiedervereinigung virulent. Auf Ersuchen der Regierung der (damals noch nicht beigetretenen) DDR wurde - im Verein mit den Regierungen von Bund und Ländern der Bundesrepublik Deutschland - der Wissenschaftsrat gebeten, gutachtlich zu den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der DDR Stellung zu nehmen. Über die dabei gewonnenen Erfahrungen habe ich an anderer Stelle berichtet. 3 Mit dem Gemeinsamen Markt und vor allem der Niederlassungsfreiheit in der EU ging ein weiterer Ruck durch die für Bildungseinrichtungen zuständigen Minis- 198 terien: Man musste das eigene Land ja für den Konkurrenzkampf in Europa fit halten. Dies erklärt die Welle der Neugründungen von Evaluations- und Akkreditierungs-Institutionen gegen Mitte der 90er-Jahre, die später noch kurz gestreift werden wird. Der Bologna-Prozess, der sich ab 1997 ankündigte, tat dann ein Übriges. Wer sich bis jetzt noch nicht mit Qualitätssicherung befasst hatte, tat es spätestens ab 2000. Es sollten ja neue, gestufte Studiengänge etabliert werden. Das doppelte Kreuz mit neuen Studiengängen Bevor ich konkret auf die eigentliche Frage der Qualitätssicherung eingehe, sollen neue Studiengänge erst einmal aus der Perspektive derer beleuchtet werden, die sie in Angriff nehmen. Wenn sie wirklich Neues wollten, hatten ihre Betreiber nämlich ein doppeltes Kreuz zu tragen. Deutsche Hochschulen sind in der Tendenz konservativ. Wer sich an die Einführung neuer Studiengänge nach 1975 erinnert (damals waren dies Magister-Studiengänge, bei denen sich die Studierenden im Prinzip quer durch die Fakultäten ein individuelles Bukett von Fach-Komponenten zusammenstellen konnten), weiß, welche Widerstände es gab. 4 In den Philologischen Disziplinen kamen die Lehrenden damals zu der offenbar ganz neuen Erkenntnis, es sei schon immer ihre Aufgabe gewesen, Lehramts-Studierende auszubilden, keinesfalls neumodische Magister. Dasselbe wiederholte sich mit dem Bologna-Prozess, der seine Wurzeln in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre hat: 1997 Lissabon-Abkommen von Europarat und UNESCO, 1998 Sorbonne-Erklärung der Bildungsminister von Frankreich, Deutschland, Italien und des Vereinigten Königreichs; 1999 die von damals 29 europäischen Bildungsministern in Bologna unterzeichnete Bologna-Erklärung zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens bis zum Jahr 2010. Dass ein solches Vorhaben Modularisierung von Inhalten, Vergleichbarkeit von gestuften Studiengängen, Ausbildungs-Standards etc. erfordert, liegt auf der Hand. Die Widerstände dagegen und die Verschleppung der Umsetzung insbesondere an deutschen Universitäten sind hinlänglich bekannt. Die typischen Argumente waren: Ein wissenschaftliches Studium brauche mindestens vier Jahre, drei Jahre reichten nur für Fachhochschul-Niveau, das Studium würde verschult und Ähnliches mehr. Außerdem sei die Aufgabe von Universitätslehrern die bewährte Ausbildung von Studierenden, die einen Magister, ein Lehramt oder ein Diplom anstrebten. Auch hier habe ich selbst einschlägige Erfahrungen. Mit seiner Rückkehr an die Universität Freiburg Anfang der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts regte insbesondere mein Kollege Frank-Rutger Hausmann das Nachdenken über eine Verbesserung der romanistischen Ausbildung an. Ein Grundproblem des Studiums liegt hier darin, dass die Kenntnis des Lateins unbestritten zwar absolut sinnvoll ist, dass jedoch die Mehrzahl der Studierenden ihr Latinum nachträglich erwerben müssen, danach Latein in der Regel mehr oder minder hassen und ihre in drei Semestern erworbenen Kenntnisse in den folgenden drei Semestern ganz schnell wieder vergessen. Der erste Reformansatz bestand darin, zu erproben, ob ein 199 einjähriger Kurs ‘Sprache und Kultur der antiken Welt’ - zumindest für die Studierenden, die nicht das Lehramt anstreben - ein schönes Alternativ-Angebot wäre. Einer der romanistischen Mitarbeiter, Dr. Johannes Niehoff, von seiner Ausbildung auch dazu besonders qualifiziert (er hat sich danach in Byzantinistik habilitiert und hält eine Professur für dieses Fach an der FU Berlin), erprobte dies ein Jahr lang. Da die Resonanz sehr gut war (und nach wie vor ist), übernahmen die Klassischen Philologen unter der Ägide des Gräzisten Bernhard Zimmermann das Konzept und bieten diesen Kurs seither für die romanistischen (und inzwischen auch andere) Studiengänge regelmäßig an. Durch solche Erfahrungen ermutigt, widmete ich das Wintersemester 1997/ 98, in dem ich letztmals mit Mitteln aus einem Leibniz-Preis freigestellt war - neben den ‘eigentlichen’ wissenschaftlichen Arbeiten - zusammen mit einer kleinen Initiativgruppe einem Modell zur Reform des romanistischen Studiums, das der veränderten Position unserer Disziplin im Spannungsfeld von Informatik, Medien- und allgemeinen Kulturwissenschaften gerecht werden sollte. Wir wurden uns dabei erstaunlich rasch darüber einig, dass man einige ‘heilige Kühe’ schlachten musste, um Raum für neue Inhalte zu gewinnen. Solche neuen Inhalte siedeln sich zum einen im Bereich von Informatik und Medien, zum anderen im Sektor einer allgemeinen Kulturwissenschaft an. Es musste insbesondere darum gehen, jegliche Art von symbolischen Formen 5 rasch zu durchschauen, zu analysieren und gegebenenfalls in andere symbolische Formen übersetzen zu können. Die ‘heiligen Kühe’ waren neben dem Latinum die obligatorische intensive Beschäftigung mit älteren Sprachstufen. Da die Einführungsübungen anderer Disziplinen im Prinzip ebenso anerkannt werden sollten wie auch der im Rahmen einer anderen Disziplin erbrachte Medien- und Kulturteil, würde allerdings für diejenigen, die sich für das ‘Geopferte’ interessieren, wieder Studienpotential für solche (und andere) Neigungen frei. Beispielsweise war auch daran gedacht worden, für alle B.A.-Studiengänge als Freiburger Besonderheit parallel zu ‘Sprache und Kultur der antiken Welt’ auch etwas Analoges für die Alte Geschichte anzubieten. Auch an die guten Erfahrungen, die ich mit fächerübergreifenden Seminaren gesammelt hatte, wurde gedacht: Im Hauptstudium sollte zusätzlich zu den übrigen Hauptseminaren noch ein Projektseminar belegt werden, geleitet von Vertretern aus mindestens zwei Disziplinen. Ein besonderer Reiz zur Einführung eines neuen Studiengangs ging neben der Gelegenheit, sich neue Inhalte anzueignen und zu lehren, auch von einer der Merkwürdigkeiten des deutschen Studienwesens aus. Als nach 1975 die Kultusverwaltungen der Länder zu sparen begannen, wurde die schon erwähnte Kapazitätsverordnung ersonnen. Ihr zentrales Instrument sind von Fach zu Fach differierende Curricularfaktoren. Wie sie zustande kamen, weiß heute niemand mehr. Sie gelten jedoch in den jeweiligen Ministerien als die größte Erfindung seit derjenigen des Rades und sind nachgerade heilig. Da für die philologischen Fächer (und beispielsweise auch die Jurisprudenz oder die Betriebswirtschaft an Universitäten) die Faktoren indiskutabel niedrig sind (und daher zu sehr hohen Aufnahmequoten pro Jahr führen), bot die Einführung neuer Studiengänge, etwa solcher, in denen das 200 Kohorten-Prinzip greift (Gruppen zu maximal 30 Personen), die Gelegenheit, hier eine Bresche in die Festung der KapVO zu schlagen. 6 Bis das Konzept dann unter dem Namen FrankoMedia in Form eines neuen B.A.-Studiengangs umgesetzt, durch alle Gremien gebracht und praktisch etabliert wurde, vergingen noch viele Semester - bis zum Winter 2002/ 03: Eines der Mitglieder des Lehrkörpers, das die Pläne im Direktorium des Seminars gutgeheißen hatte, ließ sich z.B. zum Vorsitzenden der Studienkommission wählen und überzeugte deren nicht-romanistische Mitglieder davon, ein Romanistik-Studium ohne Latein könne kein Romanistik-Studium sein. Andere Gremien hatten generell etwas gegen die ‘neumodischen’ B.A.-Studiengänge. Die Romanisten selbst bekamen teilweise wegen der Komponente ‘Media’ Bauchgrimmen bzw. Angst vor dem eigenen Mut - dabei hatte es in Freiburg unter romanistischer Federführung einen sehr erfolgreichen Sonderforschungsbereich gegeben, dessen zentrales Thema (Übergänge und Spannungsfelder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit) ein mediales war. Wie sollte man im Übrigen, so der Einwand, neben zahlreichen anderen laufenden Staatsexamens- und Magisterstudiengängen noch einen neuen Studiengang darstellen können? Dass daraus dann, trotz der doppelten Heimsuchung durch die Fachkollegen und die Fakultätsgremien eine Erfolgsgeschichte wurde, zu der neben IberoCultura noch der Master-Studiengang Creating Cultures hinzukam, ist im vorliegenden Zusammenhang weniger interessant. Neue Studiengänge bringen neue Probleme - und zu ihrer Lösung eine Fülle von Institutionen: So auch in Baden-Württemberg Nun zurück zur Perspektive ‘von oben’, also der Qualitätssicherung. - Neue Studiengänge werden von den zuständigen Ministerien im Allgemeinen nur befristet genehmigt. ‘Entfristen’ kann man sie nur, nachdem geprüft wurde, ob sie auch die vollmundig angekündigten Erwartungen erfüllen. Seit Anfang der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstand in diesem Kontext die schon erwähnte europäische Kultur der Qualitätssicherung. Studiengänge müssen evaluiert werden. Und sie werden ‘akkreditiert’, wenn sie bestimmten Kriterien (‘good practice’) genügen. Seit 1991 gibt es ein International Network for Quality Assurance Agencies in Higher Education (INQAAHE), das heute über 200 internationale und nationale Akkreditierungs- und Evaluierungs-Einrichtungen unter seinen Fittichen hat. 1992 wurden Dänemark und Ungarn auf diesem Sektor aktiv, 1993 kam Schweden mit Högskoleverket dazu. 1994 wurde mit der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) ein deutsch-schweizerisches Unternehmen für einen speziellen Sektor gegründet. Seit 1995 entstehen Einrichtungen zur Qualitätssicherung in Spanien (wo Katalonien begann), Portugal, Finnland, Italien, England (Quality Assurance Agency for Higher Education), Norwegen, Österreich (ÖAR - Österreichischer Akkreditierungsrat), Irland, der Schweiz (OAQ - Organ für Akkreditierung und Qualitätssicherung der Schweizerischen Hochschulen), Spanien (national) und in den Niederlanden. So viele europäische Organisationen 201 brauchen ein Dach - 2000 wurde dafür die European Association for Quality Assurance in Higher Education (ENQA) geschaffen. Dies ist das Umfeld, in dem 1995 als erste ihres Zeichens in Deutschland auch die Zentrale Evaluations-Agentur in Hannover Gestalt annahm; seit 2000 akkreditiert sie auch und will ihr altes Sigel (ZEvA) seither als Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur verstanden wissen. Nach der Kompetenz-Erweiterung der ZEvA nahmen die Akkreditierungsagenturen in Deutschland beträchtlich zu - Akkreditierung kostet ja und man kann gegebenenfalls daran verdienen. 2001 entstand so, gegründet vom verstorbenen Rektor der Universität Bayreuth, Bernhard Wolff, das Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Institut mit dem aparten Sigel ACQUIN. Seit demselben Jahr bzw. seit 2002 gibt es weitere Akkreditierungs-Einrichtungen z.T. für besondere Fächerschwerpunkte: AHPGS als Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales (2001), AQAS als Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen (2002), ASIIN als Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik (2002). Auf europäischer Ebene folgte 2003 in Córdoba das European Consortium for Accreditation in higher education (ECA). 2008 kam in Deutschland noch die AKAST hinzu, eine Agentur für kirchliche Studiengänge (Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung kanonischer Studiengänge). Selbstverständlich muss in Deutschland über solche Agenturen und ihre Akkreditierung auch noch eine zentrale Institution wachen. Es ist der mit Gesetz zur Errichtung einer „Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland“ vom 15.02.2005 unter der Federführung von Nordrhein-Westfalen (ein Bundesland musste wegen der Kulturhoheit der Länder die Sache in die Hand nehmen) etablierte Akkreditierungsrat. 7 Im März 2008 wurde auch noch das European Quality Assurance Register in Higher Education (EQAR) mit Sitz in London auf den Weg gebracht. In einer solchen Situation wollte das an Hochschulen reiche Land Baden-Württemberg nicht zurückstehen. Klaus von Trotha, Wissenschaftsminister von 1991 bis 2001 lag immer die Qualität der Lehre besonders am Herzen - er war zuvor Akademischer Oberrat in Konstanz gewesen. Unter seine Ägide schuf die Landesrektorenkonferenz, die Universitäten, Pädagogische Hochschulen und Fachhochschulen umfasst, basierend auf dem Universitätsgesetz von 2000, eine Stiftung mit Namen Evaluationsagentur Baden-Württemberg (E VALAG ). Sie nahm ihre Arbeit im Juni 2001 auf. Neben Vorschlägen zur Entfristung von neuen B.A.- und M.A.-Studiengängen sollten ihr Spezifikum Querschnitts-Evaluationen sein, also die Evaluation eines Fachs im ganzen Bundesland über alle Hochschulen hinweg. Die E VALAG hat gemäß Satzung einen Stiftungsrat und einen Stiftungsvorstand. Letzterer leitet das operative Geschäft, der Stiftungsrat gibt die Richtung vor und ratifiziert die Ergebnisse. Mitglieder des Stiftungsrats waren amtierende oder ehemalige Rektoren von Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Universitäten, ergänzt um zwei ‘normale’ Universitätsprofessoren, den Betriebswirtschaftler Alfred Kieser aus Mannheim und den Romanisten Wolfgang Raible aus Freiburg. 202 Dazu kamen ein Vertreter des Ministeriums und drei Wissenschaftler, die nicht aus Baden-Württemberg stammen, jeweils ohne Stimmrecht. Es waren dies der Leiter der Forschungsabteilung von Daimler-Benz, Eckhard Minx, der Präsident der Universität Amsterdam Sijbolt Noorda und, nach einem Zwischenspiel von Evelies Mayer, ehemalige hessische Wissenschaftsministerin, die jetzige Generalsekretärin der DFG, Dorothee Dzwonnek. Vorsitzender des Stiftungsrats - und zugleich der einzige, der für seine Tätigkeit Geld bekam (bescheidene 500 € im Monat) - war der Generalsekretär der Schweizerischen Hochschulkonferenz, Matthias Stauffacher. Die E VALAG begann ihre Tätigkeit mit drei Querschnitts-Evaluationen, die bis Dezember 2002 abgeschlossen waren: Architektur (Universitäten und Fachhochschulen), Geographie (Universitäten und Pädagogische Hochschulen) und Soziale Arbeit (Fachhochschulen). Bis Ende 2006 folgten Naturwissenschaften an Pädagogischen Hochschulen (2004); Verfahrenstechnik (2004); Betriebswirtschaftslehre (2005); Geschichte (2006); Rechtswissenschaft (2006); Elektrotechnik und Informationstechnik (2006). Eine solche Evaluation an bis zu 20 und mehr Einrichtungen in Baden-Württemberg ist eine logistische Großaufgabe: Erst muss der Stiftungsrat die Gutachter aussuchen und einen Obmann benennen. Dann muss die Kommission, betreut von einem Mitarbeiter der Agentur, möglichst vollzählig durch alle Institutionen gelotst werden; Termine sind abzustimmen, Unterlagen zu liefern, das Abfassen des Berichts muss unterstützt werden. Eine solche Kommissions-Tätigkeit ist echte Fronarbeit, die mitunter über ein ganzes Jahr hinweg gehen kann (die Gutachter werden angemessen entschädigt). Anfangs nahmen auch Mitglieder des Stiftungsrats an einzelnen Begehungen teil. Der vorgelegte Bericht läuft durch einen umfangreichen Prozess (zwei Lesungen) im Stiftungsrat, bei dem alle hochschulpolitischen Äußerungen und alle direkten Notengebungen - die Gutachter tendieren mit Lust zu beidem - neutralisiert werden müssen. Am Ende dieses Prozesses steht dann ein sehr umfangreicher, informativer Zustandsbericht zu dem betreffenden Fach und seinen Realisierungsformen an den Hochschulen in Baden-Württemberg. Ein erstes Problem war schon bald Dauerthema: Wenn man akkreditiert, muss vernünftigerweise zuvor ein Prozess der Evaluierung vor Ort stattgefunden haben. Warum also sollte die E VALAG nicht gleichzeitig das Gütesiegel der Akkreditierung vergeben können, wenn ein Evaluationsprozess an einer Hochschule erfolgreich durchlaufen wurde? Dies umso mehr, als die Agentur zwischen 2003 und 2005 auch die Begutachtung von 67 Bachelorbzw. Master-Studiengängen an Hochschulen in Baden-Württemberg im Hinblick auf ihre Entfristung organisiert und durchgeführt hat - jeweils mit einem eigenen, umfangreichen, vom Stiftungsrat abgesegneten Bericht. Gerade die neuen Studiengänge bedurften verstärkter Aufmerksamkeit: Die Berichte der kleineren Kommissionen, die jeweils eingesetzt wurden, waren immer außerordentlich interessant, zumal nicht selten neue Studiengänge „empirisch leer“ waren. Der Umstand, dass unter den evaluierten Studiengängen nur ganz selten solche waren, die ohne weitere Auflagen zur Entfristung empfohlen werden konnten, zeigt aber, dass hier ein gewaltiger, wenn nicht sogar der wich- 203 tigste Handlungsbedarf überhaupt besteht. - Obwohl all dies für eine gleichzeitige Akkreditierung sprach, gab es namentlich von Seiten der Landesrektorenkonferenz unüberwindbare Widerstände gegen die Verbindung von Evaluierung und Akkreditierung. Dabei waren die Evaluationen, die die Stiftung viel Geld kosteten, für die Evaluierten kostenlos - Akkreditierungs-Agenturen sind es nicht. Ende 2005 führte ein Dissens zwischen dem Stiftungsrat der E VALAG und den Universitäten über die weitere Tätigkeit der Agentur zum Rücktritt des Vorsitzenden und der beiden unabhängigen universitären Mitglieder des Stiftungsrates. Die Gründe dafür sind lehrreich. Ausgelöst wurde der Dissens durch ein Mitglied des Stiftungsrats, das zugleich Rektor einer Universität war: Zwei Disziplinen seiner Universität, die zur Querschnitts-Evaluation anstanden und gerade verspätet mit der Umstellung ihrer Studiengänge befasst waren (Germanistik und Mathematik), bedrängten ihn, sie bis Ende 2010 oder länger vor einer Evaluation zu verschonen - der Stiftungsrat war zu Zugeständnissen im Umfang von Monaten, aber nicht von Jahren bereit. In einer Konfrontation im Ministerium zwischen der Landesrektorenkonferenz und dem Stiftungsrat kam es zum Eklat mit den entsprechenden Rücktritten (und in ihrem Gefolge zu einer, sehr salopp ausgedrückt, ‘Kastration’ der Institution). 8 Was waren die Gründe dafür, dass die Rektoren der E VALAG ausgerechnet in dem Augenblick, als sie dabei war, ihre eigene ‘good practice’ extern evaluieren zu lassen, die Zähne ziehen ließen? 1. Ein Geburtsfehler der E VALAG : Mit Rektoren von Hochschulen saßen im Stiftungsrat, also in einem Gremium, das Institutionen und Studiengänge evaluieren helfen soll, Vertreter der betroffenen Einrichtungen. Der Interessenkonflikt, der sich daraus ergeben kann, hatte bis zum Beginn der zweiten Amtsperiode des Stiftungsrats keine Rolle gespielt, weil die Vertreter der Hochschul-Institutionen mit ihrer doppelten Rolle gut umgehen konnten. Dies war zunehmend nicht mehr der Fall, nachdem in der zweiten Amtsperiode des Stiftungsrats ein ehemaliger Stuttgarter Rektor durch den amtierenden Tübinger Rektor und Vorsitzenden der LRK abgelöst worden war. 2. Querschnitts-Evaluationen sind notwendigerweise konfliktbehaftet: Wer eine solche Evaluation über ein Fach an seinen unterschiedlichen Standorten in Baden- Württemberg hinweg durchführt, schafft auch dann, wenn man den Gutachtern die direkte Notengebung abgewöhnt, immer ‘Gewinner’ und ‘Verlierer’. Wer die Querschnitts-Evaluation ‘Architektur’ oder ‘Betriebswirtschaftslehre’ gelesen hat, weiß, wohin er seine Söhne, Töchter, Enkel, Nichten und Neffen, die die entsprechenden Fächer studieren wollen, schicken würde (in beiden Fällen gab es übrigens sehr gute Fachhochschul-Studiengänge) und wohin nicht - oder sogar auf keinen Fall. Da man niemandem den Pelz waschen kann, ohne ihn dabei nass zu machen, sind die Empfindlichkeiten von Hochschulleitern zwar verständlich, aber schon im Interesse ihrer Institutionen unangebracht. 3. Evaluationen müssen Folgen haben: Eine gut beratene (und selbstbewusste) Rektorenkonferenz muss sich mit zunehmender Autonomie der Hochschulen und zunehmender Reduzierung ministerieller Einflüsse regelmäßig solchen Evaluatio- 204 nen aussetzen - darüber bestand prinzipielle Einigkeit. Was dabei aber völlig fehlte und weiterhin fehlt, sind ‘Incentives’, also Anreize, wie sie in extremer Form im Vereinigten Königreich üblich wurden: Wenn Lob auf der einen, Kritik auf der anderen Seite keine Folgen hat, nicht einmal eine Akkreditierung, hat eine Querschnitts-Evaluation wenig Sinn. Für die Betroffenen ist sie allemal lästig; von denen, die positiv evaluiert wurden, wird sie dann bestenfalls als ‘viel Lärm um nichts’ empfunden. 4. Latentes Misstrauen des Ministeriums, das mehrfach Evaluationen an der E VALAG vorbei organisierte. Pädagogik war nach dem ersten PISA-Schock ein solcher Fall, auch die Slawistik, wo man den Eindruck haben mochte, dem Ministerium sei (gegen den Rechnungshof) an einem positiven Ergebnis gelegen. Solche Evaluationen außerhalb der E VALAG sind häufig schon deshalb problematisch, weil man im Ministerium, was die Evaluatoren angeht, gerne ‘nach den Sternen greift’, die Sterne aber selten vollständig versammeln kann. Bei einer ministeriell organisierten Evaluation der Informatik waren in Freiburg z.B. ganze zwei Mitglieder der Kommission anwesend. Die Institution E VALAG besteht auch nach Ende 2005 weiter. Ihr Stiftungsrat ist nun mit Mitgliedern besetzt, die allesamt nicht mehr aus Baden-Württemberg stammen. Der Vorsitz liegt immer noch bei einem Schweizer. Die E VALAG macht aber keine der von der Satzung vorgeschriebenen Querschnitts-Evaluationen mehr, sie akkreditiert immer noch nicht und hat sich eher auf die Beratung von Universitäten beim internen Qualitäts-Management zurückgezogen. Der frühere Stiftungsvorstand, den Rektoren ein besonderer Dorn im Auge, weil er bei entsprechenden telefonischen Appellen nicht ‘Gewehr bei Fuß’ stand, sondern sich auf die Entscheidungskompetenz des Stiftungsrats berief, verließ die E VALAG Ende 2006. Wie sieht es nun generell mit akkreditierten Studiengängen an deutschen Hochschulen aus? Ein zwiespältiges Bild. Der mit Gesetz von Nordrhein-Westfalen etablierte Akkreditierungsrat verfügt über eine Datenbank, 9 in der man, geordnet nach Bundesländern, das Akkreditierungswesen in Deutschland gut verfolgen kann. Diese Datenbank wies Ende März 2009 981 Einträge von akkreditierten B.A.-Studiengängen an Universitäten auf (Master- Studiengänge habe ich nicht angesehen). 10 Man kann aus den jüngeren Einträgen ersehen, wer die Evaluatoren waren und man konnte zuvor schon nachlesen, wie die Studiengänge eingeschätzt wurden und welche Auflagen ggf. zu erfüllen waren. Dabei fällt zweierlei auf: (1) Es gibt Bundesländer mit sehr vielen Akkreditierungen (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein), wobei, abgesehen von den betreffenden Ländern, sonst die Tendenz zu erkennen ist, dass große und selbstbewusste Universitäten, zumal solche, die inzwischen ein Exzellenz-Prädikat tragen, sich praktisch noch gar nicht um Akkreditierung ihrer neuen Studiengänge bemüht haben. 11 Sie warten ab, bis sich eine einfachere Lösung für den sonst erforderlichen teuren und zeitaufwendigen Akkreditierungs-Tourismus findet - z.B. in 205 Form eines eigenen Qualitäts-Managements, das Evaluationen und Akkreditierungen vereinfacht oder sogar erübrigt. (2) Die meisten der neuen B.A.-Studiengänge machen, wenn man von ihrer Benennung ausgeht, einen ‘kreuzbraven’ Eindruck - also wenig Neues unter der Sonne, obwohl dazu eigentlich die Gelegenheit bestanden hätte - „alter Wein in neue Schläuche“, so wenigstens der oberflächliche Eindruck: Anglistik bzw. Englisch/ Amerikanistik bzw. English Studies (an die 20); Betriebswirtschaftslehre (19, teils mit Zusatz); Biologie (25); Chemie bzw. Chemistry (33); Erziehungswissenschaft (11); Geographie (21); Geschichte (25); Informatik (38); Wirtschaftsinformatik (15); Philosophie (22); Physik (34); Psychologie (21); Soziologie/ Sozialwissenschaften (23). Studiengänge, die schon vom Namen her nach Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen aussehen, sind eher selten. 12 Wenn man etablierten Universitäten, die noch über keine oder nur wenige akkreditierte Studiengänge verfügen, einen Rat geben sollte, so aus verschiedenen Gründen denjenigen der Zurückhaltung gegenüber einem doch auch ein wenig kommerzialisierten Akkreditierungs-Tourismus: (1) Viele Studiengänge erledigen sich früher oder später von selbst, weil sie nicht in hinreichendem Maß nachgefragt werden. (2) Es werden sich, so wie dies in den USA nach den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschah, ohnehin eine Reihe von typischen, bewährten Studienprofilen herausmendeln. (3) Jede Hochschule kann selbst erheblich zum Qualitätsmanagement beitragen, indem sie intern - und u.U. strenger, als externe Peers dies tun würden - evaluiert. Die Prüfungsergebnisse, die Abschlussarbeiten, die studentischen Evaluationen sollten ja zugänglich sein. Dann kann ggf. das interne Qualitätsmanagement qua ‘Systemakkreditierung’ ein externes Gütesiegel bekommen. (4) Die Hochschulen sollten, vor allem bei der Rekrutierung von Lehrpersonal, Umsicht walten lassen. (5) Mindestens ebenso wichtig wie die Rekrutierung guter Hochschullehrer ist die Auswahl guter und motivierter Studierender. (6) Hochschulen sollten - nicht nur auf Alumni-Club-Ebene - Kontakt zu den Absolventen halten. Deren längerfristiger Erfolg bleibt ohnehin der beste Indikator für die Qualität von Studiengängen. Zu diesem Erfolg könnte eine Möglichkeit beitragen, die sich in der Phase der Umstellung und ersten Erprobung neuer Curricula noch nicht so richtig entfalten konnte: die für die Bologna-Vision zentrale Vorstellung von einem tatsächlich transnationalen Studium. Zumindest die Akkreditierungs-Agenturen denken längst darüber nach - und sie werden auch für diese Aufgabe ein passendes (und wohl etwas teureres) Instrumentarium bereitstellen. 1 Die Erscheinung der Neotenie oder Pädomorphose hat als Erster Geoffroy de Saint-Hilaire (1772-1844) entdeckt, ein ungefährer Zeitgenosse Goethes, und zwar durch den zu seiner Zeit üblichen Vergleich von Skeletten, der ihn zu heute noch grundlegenden Erkenntnissen über den Bauplan von Lebewesen führte. Im vorliegenden Zusammenhang handelt es sich um die einander ähnelnden Schädel eines Schimpansen-Babys und eines Menschen-Babys. Während sich der Schädel des erwachsenen Affen gewaltig von dem des Jungtiers unterscheidet, verändern sich die Proportionen beim Menschen kaum - daher der Gedanke an die verlängerte Jugendphase. - Geoffroy de Saint-Hilaire sollte 206 auch den romanistischen Literaturwissenschaftlern bekannt sein: Auf ihn beruft sich Balzac im Avant-propos der Comédie Humaine von 1842. 2 Vgl. zu einem ausführlichen Rückblick: Raible, Wolfgang. 2002. „Perspectivas dinámicas de la Universidad Europea. Situación de la universidad alemana.“ In: Asociación Alexander von Humboldt de España (ed.), Documentos Humboldt 1: Una nueva estrategia universitaria. Instituto de Dirección y Organización de Empresa, Universidad de Alcalá, Alcalá de Henares. http: / / latina.phil2.uni-freiburg.de/ raible/ Publikationen/ Files/ Alcala.pdf 3 Raible, Wolfgang. 1992. „Impressionen beim Evaluieren. Zur Abwicklung der kulturwissenschaftlichen Einrichtungen der ehemaligen DDR-Akademie der Wissenschaften“. In: Arnold, Heinz Ludwig/ Meyer-Gosau, Frauke (eds.), Die Abwicklung der DDR, Göttingen (Wallstein) (Göttinger Sudelblätter): 54-63. Wer sich dafür interessiert: http: / / latina.phil2.unifreiburg.de/ raible/ Publikationen/ Files/ 92_Evaluieren_DDR.pdf 4 Da ich zwischen 1976 und 1978 Mitglied einer Studienreform-Kommission in Nordrhein- Westfalen war, weiß ich, wovon ich spreche. 5 Ich bevorzuge diesen Begriff von Ernst Cassirer als Oberbegriff für all das, was im Bereich der Kultur Bedeutung trägt. 6 Inzwischen ist die Nicht-Anwendbarkeit alter Curricularfaktoren auf neue Studiengänge sogar durch Gerichte bestätigt worden. 7 Die Arbeit des Akkreditierungsrats muss satzungsgemäß auch wieder (alle fünf Jahre) evaluiert werden… zuletzt geschehen 2008. Das System dreht sich also in gewissem Sinn in sich selbst: Eine Gruppe von Evaluatoren evaluiert eine andere. 8 Im Abriss der Geschichte der Institution (Internet-Präsentation) ist dies so umschrieben: „Das Jahr 2006 war ein Jahr der Umorientierung. Das satzungsgemäße Kerngeschäft, die Durchführung regelmäßiger, vergleichender Evaluationsverfahren von Lehre und Forschung an Hochschulen in Baden-Württemberg, ruhte. Laufende Projekte wurden in dieser Zeit allerdings weiterbearbeitet bzw. abgeschlossen. Darüber hinaus wurden neue Projekte im Auftrag Dritter akquiriert.“ 9 http: / / www.hochschulkompass.de/ kompass/ xml/ akkr/ maske.html. 10 Unter den akkreditierten B.A.-Studiengängen gibt es - wohl aus Versehen - eine Reihe von Dubletten. 11 In München gab es bis Ende März 2009 an der LMU einen, an der TU einen - dagegen vier an der Hochschule der Bundeswehr; Tübingen hat drei akkreditierte Studiengänge, die Universität Freiburg einen, die TU Karlsruhe einen. In Baden-Württemberg bildet nur die Universität Konstanz mit 17 akkreditierten B.A.-Studiengängen eine Ausnahme. Man vergleiche dagegen in Nordrhein-Westfalen die RWTH Aachen mit 32, die Universität zu Köln mit 35, Düsseldorf mit 25, Duisburg-Essen mit 33, Siegen mit 20, Wuppertal mit 16, Paderborn mit 23 akkreditierten B.A.-Studiengängen; in Hessen Marburg mit 27, Frankfurt mit 19, Gießen mit 53, Darmstadt mit 13, Kassel mit 10; in Niedersachsen Hannover mit 14, Göttingen mit 7, Osnabrück mit 15, Oldenburg mit 9, Vechta mit 17; in Rheinland-Pfalz Trier mit 50, Mainz mit 13, Kaiserslautern mit 20; in Schleswig-Holstein Kiel mit 58 (hier gibt es die vielen Dubletten), etc. 12 Beispiele: Antike Welt: Archäologie, Sprachen und Kulturen - Trier; Bauingenieurwesen und Geodäsie - Darmstadt; Chemical and Bio Engineering - Erlangen-Nürnberg; Griechische und Lateinische Literatur der Antike und ihr Fortleben - Bonn; Historische Sprach-, Textu. Kulturwissenschaften/ Sprachwissenschaft - Marburg; Interdisziplinäre Mittelalterstudien/ Medieval Studies - Bamberg; Philosophy & Economics - Bayreuth; Sprachen und Kulturen der islamischen Welt - Köln; Wirtschaftspsychologie - Bochum. Als besonders erfindungsreich erscheinen nur die Universität Gießen, an der man im ‘Kombinationsstudiengang Geschichts- und Kulturwissenschaften’ alle möglichen Schwerpunkte wählen kann, und nicht zuletzt die Jacobs Universität Bremen, mit z.B. International Politics and History (Politikwissenschaft und Geschichte); Biochemistry and Cell Biology (Biochemie/ Zellbiologie); Earth and Space Sciences (Geowissenschaften/ Astrophysik) etc.