eJournals Fremdsprachen Lehren und Lernen 46/1

Fremdsprachen Lehren und Lernen
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2941-0797
Narr Verlag Tübingen
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2017
461 Gnutzmann Küster Schramm

Bettina DEUTSCH: Mehrsprachigkeit durch bilingualen Unterricht? Analysen der Sichtweisen aus europäischer Bildungspolitik, Fremdsprachendidaktik und Unterrichtspraxis. Frank-furt/M.: Lang 2016 (Kolloquium Fremdsprachenunterricht; Band 55), 310 Seiten [€ 53,20]

2017
Marcus Bär
134 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 46 (2017) • Heft 1 werden können. Grundlage bilden hier Spielfilme aus dem bzw. über das Berlin der 1920er/ 1930er Jahre. Fremdsprachenunterricht hat, wie die beiden letztgenannten Autorinnen anmerken, ein grundsätzliches Raumproblem und damit „einen besonderen Grund, sich den Einflüssen des spatial turn zu öffnen“ (S. 133f.). Denn anders als der Zweitsprachenunterricht finde er in der Regel in Räumen statt, in denen die Verwendung der Fremdsprache nicht zwingend notwendig ist, weswegen er sich „in einer Art künstlichem Raum-Zeit-Konstrukt“ (S. 134) abspiele. Inwieweit jedoch der spatial turn für die Fremdsprachendidaktik grundlegend neue Perspektiven vermitteln kann, muss auch nach der Lektüre des Buches offen bleiben. Impulse zur Gestaltung einer erlebnisbasierten Fremdsprachenvermittlung, wie die im Band dargelegten, können zum einen an den in einem Exkurs behandelten Ansatz der „Erlebten Landeskunde“ zurückgreifen, zum anderen dürfte signifikant sein, dass es den Studierenden z.T. schwer fiel, die „vor Ort (in Berlin) erfahrenen didaktischen Ansätze auf die Situation an einem anderen Ort zu übertragen“ (S. 150). Damit erscheint der mögliche Anwendungsbereich der vorgestellten Projekte doch begrenzt. Innerhalb der angesprochenen doppelten Ausrichtung des Bandes auf Praxisberichte und theoretische Grundsatzüberlegungen überwiegt die erstgenannte. Der geleistete Beitrag zur theoretischen Fundierung eines am Raumkonzept orientierten fremdsprachlich-kulturellen Lernens verdient gewiss Anerkennung, bedarf jedoch weiterer Studien. Nicht nur für die Kultur-, sondern besonders auch für die Literaturdidaktik dürften hier noch unentdeckte Potenziale liegen. Des Weiteren wäre es angesichts des grundsätzlichen Raumproblems fremdsprachlichen Lernens vermutlich ergiebig, die zahlreichen bestehenden Forschungen zum fremdsprachlichen Klassenraum, zu außerschulischen Lernorten, zu virtuellen Lernräumen, zum „dritten Raum“ etc. im Lichte des spatial turn neu zu perspektivieren. Dies hingegen will der vorliegende Band nicht leisten. Sein Fokus liegt eindeutig auf den landeskundlichen Aspekten von Raumerkundungen. Hierzu liefert er lesenswerte Anregungen. Berlin L UTZ K ÜSTER Bettina D EUTSCH : Mehrsprachigkeit durch bilingualen Unterricht? Analysen der Sichtweisen aus europäischer Bildungspolitik, Fremdsprachendidaktik und Unterrichtspraxis. Frankfurt/ M.: Lang 2016 (Kolloquium Fremdsprachenunterricht; Band 55), 310 Seiten [€ 53,20] Bei dem nachfolgend rezensierten Werk handelt es sich um die im Jahr 2015 eingereichte Dissertationsschrift von Bettina D EUTSCH , mit der diese das Ziel verfolgt, „ein differenziertes Gesamtbild vom Beitrag des bilingualen Unterrichts für die Förderung von Mehrsprachigkeit“ (3) zu zeichnen, indem „die postulierten und vermuteten Zusammenhänge zwischen den Konzepten von Mehrsprachigkeit und bilingualem Unterricht/ CLIL“ (ibid.) aus verschiedenen Perspektiven herausgearbeitet werden. Hierdurch möchte die Verfasserin Antworten darauf finden, welche Auffassungen Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler von den Konzepten Mehrsprachigkeit und bilingualer Unterricht haben und inwiefern diese Konzepte miteinander verbunden werden. Zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen gliedert D EUTSCH ihre Arbeit in sieben Kapitel. Nach einer Einleitung, in der die o.g. Ziele der Arbeit angeführt werden, widmet sich die Verfasserin in den Kapiteln 2 und 3 den beiden zentralen Begriffen der Arbeit sowohl aus sprachenpolitisch europäischer als auch aus fremdsprachendidaktischer Sicht. Sie zeichnet hierbei einerseits die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nach und erläutert anderer- Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 135 46 (2017) • Heft 1 seits zentrale Ziele und Prinzipien einer Didaktik der Mehrsprachigkeit und des bilingualen Unterrichts. D EUTSCH untersucht in diesem Zusammenhang eine Vielzahl von Dokumenten, die in den letzten Jahrzehnten von verschiedenen europäischen Institutionen veröffentlicht wurden, und stellt fest, dass beide Konzepte „auf europäischer Ebene bis auf weiteres unverbunden nebeneinander stehen“ (47), da eine „explizite Förderung mehrerer Fremdsprachen durch den CLIL-Ansatz […] in den ausgewählten europapolitischen Dokumenten keine Rolle“ spiele und somit der CLIL-Ansatz „als Beitrag zu einem eher additiven Konzept von Mehrsprachigkeit […] reduziert“ werde (ibid.). Die Betrachtung der beiden Konzepte aus einer fremdsprachendidaktischen Sichtweise offenbart hingegen, dass bspw. die Interkomprehension als „Kern der Mehrsprachigkeitsdidaktik“ (57) gesehen wird und somit das Verständnis einer integrierten (statt additiven) Mehrsprachigkeit vorherrschend ist. In Bezug auf die Organisationsformen und Ziele des bilingualen Unterrichts wird deutlich, dass grundsätzlich eine doppelte Sachfachliteralität gefördert werden soll, also eine bi-linguale und bi-kulturelle Kompetenz hinsichtlich der Inhalte und der Sprachen, wenngleich es in der Regel „jedoch im bilingualen Unterricht zum Einsatz von nur einer Fremdsprache“ (83) kommt und somit auch „nur eine Sprache wirklich intensiv gefördert“ (84) wird. Hiervon abgesehen kristallisieren sich allerdings einzelne Aspekte heraus, die im Rahmen eines bilingualen Unterrichts sehr wohl im Sinne einer Mehrsprachigkeitsförderung betrachtet werden können, so z.B. ein sprachreflexives Vorgehen, die Bewusstmachung von methodischen Kompetenzen oder die Bedeutung interkultureller Kompetenzen. Die theoretisch basierte Sicht wird in den sich anschließenden Kapiteln 4 und 5 um die Perspektive von insgesamt 21 Lehrkräften sowie 75 Schülerinnen und Schülern aus vier verschiedenen Schulen ergänzt. Zunächst erläutert D EUTSCH auf 40 Seiten das methodische Vorgehen im Rahmen ihrer empirischen Studie. Es wird deutlich, dass die Wahl der einzelnen Schritte und Erhebungsinstrumente (Gruppendiskussionen, Fragebögen) wohl durchdacht ist; die Studie wird m.E. sämtlichen Gütekriterien qualitativer Forschung gerecht, da sämtliche Überlegungen - sei es zur Auswahl der Probanden, sei es zu den Schritten der Datenaufbereitung und -analyse - systematisch nachgezeichnet und reflektiert werden und somit für die Leserschaft intersubjektiv nachvollziehbar sind. Das Herzstück der Arbeit bildet Kapitel 5 (S. 135-225), das die Darstellung der Analyseergebnisse der Gruppendiskussionen mit den Lehrkräften und der Analyseergebnisse der Fragebogenstudie mit den Schülerinnen und Schülern umfasst. Die Ausführungen sind an die Leitfragen bei den Gruppendiskussionen bzw. beim Fragebogen angelehnt und thematisieren lehrer- und schülerseitig u.a. die Auffassungen von Mehrsprachigkeit, Möglichkeiten zur Förderung von Mehrsprachigkeit (im Unterricht und außerschulisch), die Ziele bilingualen Unterrichts sowie den bilingualen Unterricht als „optimalen“ Weg zur Mehrsprachigkeitsförderung. Die einzelnen Aspekte werden zunächst in den Unterkapiteln 5.1.1 bis 5.1.6, die wiederum jeweils mit einer kurzen kommentierten Zusammenfassung enden, aus der Perspektive der Lehrkräfte dargestellt und sodann die zentralen Ergebnisse in Kap. 5.1.7 noch einmal zusammengefasst. Analog geht D EUTSCH bei der Beschreibung der Ergebnisse aus Schülersicht in Kapitel 5.2 vor; in Kapitel 5.3 werden die jeweiligen Ergebnisse dann noch einmal zusammengeführt. Aus Sicht des Rezensenten kommt es hierdurch unweigerlich zu diversen Redundanzen, bspw. wird die Feststellung, dass die befragten Lehrkräfte in Bezug auf den Mehrsprachigkeitsbegriff unsicher sind und schließlich im Laufe der Diskussionen zu einem additiven Verständnis gelangen, in kurzer Abfolge in gehäufter Form erwähnt. Von Interesse sind hingegen die Ergebnisse selbst: So wird u.a. deutlich, dass die Lehrkräfte nur sehr vereinzelt auf den Aspekt des (interkomprehensiven) Sprachvergleichs als Merkmal eines (integrierten) Mehrsprachigkeitsbegriffs eingehen (siehe hierzu die Aussage einer Lehrkraft auf S. 143: „[…] dann versucht Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG 136 Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 46 (2017) • Heft 1 man mal so ein bisschen Parallelen zu ziehen, […]“), was wiederum für ein sehr punktuelles und unsystematisches Vorgehen spricht. Darüber hinaus erachten sie mehrheitlich die intensive Förderung einer Fremdsprache bereits als Wegbereiter für Mehrsprachigkeit (vgl. 151), sehen Mehrsprachigkeit eher als Ergebnis, das „sich einstellt, wenn mehrere Sprachen möglichst sehr gut beherrscht werden“ (147) und verorten „Mehrsprachigkeit und deren Förderung außerhalb der Institution Schule“ (157), was darauf hindeutet, dass die „einzelnen Fremdsprachen […] bei den befragten Lehrer_innen eher nebeneinander zu stehen [scheinen] und, wie in der Schule üblich, nach Schulfächern getrennt betrachtet werden“ (165). In der Summe sehen die Lehrkräfte den bilingualen Unterricht nicht als optimalen Weg zur Mehrsprachigkeitsförderung, wenngleich einzelne Aspekte wie z.B. der Einsatz authentischer Materialien, eine erhöhte sprachreflexive Betrachtungsweise und die Anwendung methodischer Kompetenzen (Strategien) eine Tür Richtung Mehrsprachigkeit im Sinne einer erhöhten Sprach(en)bewusstheit und Sprachlernbewusstheit zu öffnen vermögen. Die Analyse der Schülerperspektive wird durch eine (m.E. in Teilen zu) extensive Beschreibung von Sprachenporträts eingeleitet, die zudem an einzelnen Stellen sehr subjektive und daher „gewagte“ Interpretationen enthält (z.B. auf S. 181 und 186), wenngleich D EUTSCH mehrfach selbst darauf hinweist (183, 271). Die Sprachenporträts sollen die Funktion erfüllen, „Hinweise zum Stellenwert der bilingual unterrichteten Fremdsprache Französisch zu erhalten“ (176) und zudem den Schülerinnen und Schülern einen „affektiven, kreativen und intuitiven Zugang zur Thematik“ (270) ermöglichen. Auch wenn die Verfasserin rückblickend das Ausfüllen eines Sprachenporträts als „forschungsmethodisch ergiebig“ und „die daraus gewonnenen Ergebnisse als sehr spannend“ (270) bezeichnet, wird bei der Lektüre der Bezug zu den eingangs gestellten Forschungsfragen m.E. nicht immer ausreichend deutlich. Hiervon abgesehen zeigt die Analyse der Fragebögen, dass die Schülerinnen und Schüler keinen direkten Bezug zwischen bilingualem Unterricht und Mehrsprachigkeit sehen. Wie bei den Lehrkräften lassen die Äußerungen der Schülerinnen und Schüler „auf ein additives, verschiedene Sprachen isoliert behandelndes Konzept von Mehrsprachigkeit“ schließen (212). Explizite Verbindungen zwischen den Sprachen werden nicht hergestellt, und auch die Einbindung der vorhandenen Mehrsprachigkeit (Herkunftssprachen) spielt - wie bei den Lehrkräften - keine Rolle (vgl. z.B. 213). Lediglich indirekt wird der bilinguale Unterricht als Wegbereiter für Mehrsprachigkeit eingeschätzt, indem die vertiefte Kenntnis einer Fremdsprache als Voraussetzung für (eine zu einem späteren Zeitpunkt zu erlangende) Mehrsprachigkeit angesehen wird und indem im Rahmen des bilingualen Unterrichts verstärkt fächerübergreifende und somit übertragbare Kompetenzen eine Rolle spielen (interkulturelle K., methodische K.). Der Vergleich zwischen verschiedenen Sprachen als Kern der Mehrsprachigkeitsdidaktik (s.o.) bleibt sowohl auf Lehrerals auch auf Schülerseite nahezu unerwähnt. Letzten Endes hält die Verfasserin fest, dass der bilinguale Unterricht „nicht automatisch mehrsprachige Schüler_innen [ausbildet], […] jedoch wichtige Grundlagen [legt]“, die wiederum die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler fördern (können) (225). In Kapitel 6 werden die verschiedenen Perspektiven (Sprachenpolitik, Fremdsprachendidaktik, Unterrichtspraxis) miteinander verschränkt. In diesem Zusammenhang werden die zuvor erläuterten Analyseergebnisse auf die in den Kapiteln 2 und 3 beschriebenen sprachenpolitischen Dokumente sowie fremdsprachendidaktischen Konzepte in gelungener Weise bezogen. In Bezug auf den Beitrag des bilingualen Unterrichts zur Förderung von Mehrsprachigkeit hält die Verfasserin als Ergebnis u.a. fest: „Hier deutet sich eine Diskrepanz zwischen den europapolitischen Zielsetzungen, den theoretischen Annahmen und der schulpraktischen Realität an. Lehrkräfte scheinen die Förderung von Mehrsprachigkeit im bilingualen Unterricht nicht im Blick zu haben“ (247). Den Abschluss der Arbeit bildet Kapitel 7 mit Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Buchbesprechungen • Rezensionsartikel 137 46 (2017) • Heft 1 einer Reflexion der beiden Teile zur Theorie und Empirie, welche noch einmal den hohen Anspruch auf ein forschungsmethodisch einwandfreies Vorgehen unterstreicht. In der Summe handelt es sich bei der Dissertationsschrift um ein sehr lesenswertes Werk, das vor allem durch seine inhaltliche Tiefe in Bezug auf die beschriebenen Konzepte, die Multiperspektivität sowie die hohe Reflexivität hinsichtlich der Forschungsmethodik positiv auffällt, wenngleich m.E. der Aspekt des Sprachenvergleichs im Rahmen der Auffassungen zum Mehrsprachigkeitsbegriff (in Theorie und Empirie) zu kurz kommt und redundante Wiederholungen in den Kapiteln 5 und 6 durch einen Rückbezug der lehrer- und schülerseitigen Aussagen an die Theorie bereits in Kapitel 5 hätten vermieden werden können. Wuppertal M ARCUS B ÄR Barbara P IZZICONI , Miriam A. L OCHER (eds.): Teaching and Learning (Im)Politeness. Berlin and Boston: de Gruyter Mouton 2015, 272 Seiten [€ 99,95]. Over the last few decades, discourse and conversation analysis, ethnomethodology, foreign language teaching and learning and pragmatics have all seen a notable proliferation of research taking a particular perspective on language-in-performance. What all their academic endeavours show is a clear shift from Aristotelian-Leibnizian ways of meaning-making in language to an understanding of meaning in natural language seen primarily as an analogical system, constituted and characterised by culture-specific social practices, activities, morality, beliefs, values, identities, and ideologies of communities of practice. Seminal moments in the theoretical development have included G OFFMAN ’s conception of ‘negative’ and ‘positive face’ and its sociopragmatic elaboration by B ROWN and L EVINSON that excited tremendous interest. It is not surprising, therefore, that in addressing these issues, typically covered by the folk term ‘politeness’, the editors in the collective volume under review give it centre stage. In exploring ways of indexing and regulating social relations in a community and in contemplating teaching and learning these, they put ‘politeness’ onto a sound basis as an empirical science, and all the papers in the volume under review here are exemplary. In the following, I will provide very brief synopses of the nine contributions included, thus not really doing justice to the intricacies and complexities of some of the papers, but I will also try to highlight some of the issues raised and conclude with a very brief overview and evaluation. The contributions in the collective volume clearly address the specialist, but the articles are also written at a level suitable for postgraduates with sufficient prior exposure to discourse analysis or conversation analysis and politeness theory. The contributions discuss topics relevant in a number of (sometimes) divergent disciplines such as language acquisition, language pedagogy and (interpersonal) pragmatics, thus illustrating why the most exciting work in the language sciences today is conducted across disciplinary boundaries. Following an instructive introduction, the volume is split into two sections: (i) (im)politeness in L2 instructional contexts and (ii) ‘teaching’ and ‘learning’ (about) (im)politeness in L1 and L2. The introduction provides the reader with brief information on current research in politeness theory, bridging the gap to aspects of cultural transmission and acculturation in many diverse contexts via a very broad definition of instructional learning and teaching as flexible and adaptive processes in the language classroom. It is both the understanding of language and “(im)politeness as socially disputed, situationally emergent, dialogic and indexical concept” (p. 10), coupled with ways of sensitising the language learner to cultural variability (via awareness-raising Lizenziert für Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG am 27.01.2022 um 08: 06 Uhr Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG